Kultur
Höngger Kultur im 2024
Bilder, Musik oder Bücher – auch 2024 gab es einiges zu entdecken, das mit dem Quartier verbunden ist. Hier ein Überblick über unsere Kultur-Artikel des ausgehenden Jahres.
2. Januar 2025 — Daniel Diriwächter
Zwischen zwei Buchdeckeln findet sich so manches Abenteuer: Mit seinen Zeichnungen schuf der Höngger Illustrator Walter Pfenninger das Wimmelbuch «Suriflu». Es wurde für das 50-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Vereinigung der Eltern hörgeschädigter Kinder herausgebracht. Globi-Zeichner Pfenninger kreierte grossformatige Bilder mit vielen Menschen, darunter auch solche mit einer Hörbeeinträchtigung.
Der 1990 verstorbene Höngger Bildhauer und Maler Uli Schoop hingegen wurde mit dem Buch «Schlüpfendes Krokodil» geehrt. Seine Tierskulpturen wie der «denkende Affe» oder die «junge Antilope» befinden sich an öffentlichen Orten. Die Wipkinger Künstlerin Johanna Bossart begab sich auf Spurensuche und veröffentlichte die Forschungs- und Beobachtungsarbeit über Schoop.
Auf persönliche Worte vertraute Joe Bürli: Der Höngger ist vielen bekannt, weniger bei uns im Quartier, sondern im Kreis 5. Dort führt er den Kiosk Quellenstrasse. Seine Autobiografie «Der Bub hat nichts Italienisches an sich» veröffentlichte er im Eigenverlag. Bürli, der seine ersten vier Jahre in Kinderheimen verbrachte, offenbarte auf rund 400 Seiten ein reiches Leben.
Auf den Bühnen
Die Bretter, die die Welt bedeuten, befinden sich im Saal des reformierten Kirchgemeindehaus. Dort war im März die 26. Produktion des Musicalprojekts Zürich 10 mit dem Titel «AkzepTanz» zu sehen. Das erfolgreiche Stück bot Tanz, Gesang sowie Schauspiel und stellte LGBTQ-Themen in den Fokus.
Die Zürcher Freizeit-Bühne hingegen setzte auf Tötung mit vier Buchstaben: In der Krimi-Komödie «Kreuzmordrätsel» begab sich das Höngger Ensemble in klassischer «Whodunit»-Manier auf Mördersuche.
Im Kirchgemeindehaus trat auch die Sinfonietta Höngg mit ihrem Winterkonzert und der Sommerserenade auf. Ersteres mit ausgesuchten Juwelen der klassischen Orchestermusik, das zweite mit Bezug zum Landleben und zur Natur.
Einen Triumph verbuchte der Musikverein Zürich-Höngg: Neben den Sommerkonzerten und jenem im Toni-Areal trat die «Hönggermusik» im Juni am 31. Zürcher Kantonalmusikfest auf. In der Kategorie «Konzertmusik, 1. Klasse, Harmonie» erreichte das Blasorchester den ersten Platz.
Viele Bühnenerlebnisse mit Mitmach-Möglichkeiten waren der KulturBox Höngg zu verdanken, die mit Line Dance oder Singen im Rudel für Spass und Tempo sorgte.
Chorstimmen
Der Männerchor Höngg begeisterte mit einem abendfüllenden Programm. Die 27 Sänger gaben dort das Programm «12 Archetypen» zum Besten. Der Männerchor sorgte das ganze Jahr hindurch für Aufsehen: sei es mit Auftritten am Wümmetfäscht oder bei der hauseigenen Metzgete.
Die Damen standen den Herren in nichts nach: Der Frauenchor Höngg präsentierte ein neues Programm mit Musik der Romantik und Gregorianik. Etwas weltlicher war dessen Auftritt am Wümmetfäscht in der Kirche: Die Sängerinnen überzeugten mit zehn Liedern, darunter das freche «Mon mec à moi».
Ebenfalls dort zu sehen waren die gospelsingers.ch: Der Höngger Chor lud im Vorfeld des Quartierfestes Interessierte ein, mit der Gruppe am Fest zu singen. Der «Chor auf Zeit» liess die Kirche erbeben.
Begeistert hat auch der Chor der Heilpädagogischen Schule: Rund dreissig Kinder aus fünf verschiedenen Schulhäusern gaben im April in der Kirche ein Konzert.
Diese ist schliesslich die Heimbühne für den reformierten Kirchenchor Höngg. Unter den viel beachteten Auftritten in diesem Jahr sticht das Kantatenkontert im September heraus: «Vivaldi swingt», schrieb diese Zeitung.
In der katholischen Kirche Heilig Geist sind die Chöre Cantata Prima und Cantata Nova beheimatet. Beide präsentierten Ende Oktober unter der Leitung von Jonas Gassmann das Werk «Ein deutsches Requiem» von Johannes Brahms.
Musik ist Trumpf
Internationale Pop-Musik kreiert die Höngger Sängerin und Songwriterin Nadeen Lavie. Im Sommer lud sie in ihr hiesiges Studio ein und gab spannende Einblicke in das Songwriting. Seither veröffentlichte sie die Songs «Run Away», «Open Hearts» und «Think About Us».
Lavie war auch Gast des Kellerformativs vom GZ Höngg, das heuer seine letzte Saison beging. Im Kulturkeller traten unter anderem Dom Sweden, Lea Wildhaber, Vero & Band, Reena Krishnaraja und Retto Jost auf.
Regelmässige Aufritte absolviert der Jazz Circle Höngg: Sei es an Events oder bei den monatlichen Auftritten. Die Musiker erinnern sich gerne an bedeutende Protagonisten der Jazzmusik.
Für das Auge
Eine der ersten Ausstellungen des Jahres präsentierte Nicolai D. Kern. Der Leiter des Pflegezentrums Riedhof stellte seine grossformatige Werke mit satten Farben unter «Lebenskraft pur» im Gesundheitszentrum für das Alter Bombach aus.
Auch die Tertianum Residenz Im Brühl setzt auf Kunst: Die Hönggerin Beatrice Roth stellt dort bis nächsten Frühling ausgewählte Fotografien vor: von Tier- über Reiseaufnahmen bis hin zum Makrobereich.
Kunst und Architektur begegneten sich an der Limmattalstrasse 124: Das Gebäude ist bereits ein Jahrhundert alt, es wurde entkernt und saniert sowie durch einen Anbau ergänzt. Die Fertigstellung wurde mit Werken des Hauseigentümers Ernest B. Pflüger gefeiert.
Zarte Farben, die auf figurative Malerei trafen, zeigten Rita Maya Kaufmann und Dieter Hall unter dem Motto «Kunst braucht Zeit und Raum» im Atelier beim Frankental.
Die Künstlerin Cécile Trentini hat schliesslich im September an der Bauherrenstrasse eine Bauwand entdeckt und diese in ein Kunstwerk verwandelt. Sie vermischte florale und geometrische Elemente.
Ende Jahr feierte dann das Centro Cultural Hispanoamericano an der Riedhofstrasse das 25-Jahr-Jubiläum. Gründerin Marta Elizondo präsentierte «Das Vergängliche im Ewigen» mit der mexikanischen Künstlerin Carmen Avalos.
Adrian Bütikofer zog es in diesem Jahr schliesslich in die Predigerkirche: Dort stellte er seine Skulptur «Ein Hauch von Leben» aus, die das Nichtfassbare des Heiligen Geistes darstellen soll.
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