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Velovorzugsrouten: 350 Millionen Franken sind gefordert
Der Stadtrat schlägt einen neuen Rahmenkredit in Höhe von 350 Millionen Franken vor. Damit soll der Ausbau sowohl des kommunalen als auch des regionalen Veloroutennetzes vorangetrieben werden. Der neue Kredit soll den bestehenden von 120 Millionen Franken ersetzen.
6. Februar 2025 — Redaktion Höngger
Die Stadt Zürich baut das Veloroutennetz stark aus. Dafür plant der Stadtrat einen neuen Rahmenkredit von 350 Millionen Franken. Dieser soll den bisherigen «Rahmenkredit Velo» von 120 Millionen Franken ersetzen und der Zweck soll erweitert werden. Das ist einer aktuellen Medienmitteilung der Stadt Zürich zu entnehmen.
Der bisherige «Rahmenkredit Velo» kann nur für Projekte auf kommunalen Routen genutzt werden. Diese Einschränkung sei heute nicht mehr sinnvoll, da wichtige Vorhaben zur Veloförderung im regionalen Richtplan eingetragen sind. Es ist vorgesehen, auch das Velovorzugsroutennetz im regionalen Richtplan einzutragen. Der neue Kredit soll deshalb ausdrücklich auch für regionale Projekte verwendet werden können.
Der erweiterte Zweck des Kredits soll eine beschleunigte und durchgängige Umsetzung des Veloroutennetzes ermöglichen, unabhängig von Strassen- oder Routenklassierungen. Dies ist besonders relevant für eine möglichst rasche Umsetzung der Velovorzugsrouten. Der Hauseigentümerverband Zürich und der Gewerbeverband der Stadt Zürich organisierten damals die Einsprachen und Begehren um Neubeurteilung wegen «unverhältnismässigen Parkplatzabbaus». Das Verfahren ist hängig.
Routen in Höngg und Wipkingen
In Höngg sorgte im Sommer 2022 die Planung der allseits bekannten Velovorzugsroute für heftigen Widerstand. Stein des Anstosses: 219 Parkplätze würden auf der geplanten 3,8 Kilometer langen Strecke entfallen. Die Route soll von der Stadtgrenze über die Riedhofstrasse in die Ackersteinstrasse bis ans Ende von Im Sydefädeli führen.
Unter dem Radar lief bislang die zweite Velovorzugsroute, die dereinst durch Höngg bis nach Wipkingen führen soll. Laut dem Tiefbauamt der Stadt Zürich war diese Strecke seit dem Jahr 2021 im geplanten Routennetz eingetragen und auf dem «Züriplan» einsehbar, bis dato ohne konkrete Planung.
Aufteilung der Mittel
Der neue Rahmenkredit soll die Umsetzung von Velorouten aller Netzkategorien, Velostationen und -abstellplätze finanzieren. Die Aufteilung der Mittel sieht etwa 55 Millionen Franken für das Basisnetz, 35 Millionen Franken für das Hauptnetz und 80 Millionen Franken für Velovorzugsrouten vor. Zusätzlich sind rund 30 Millionen Franken für Velostationen und Veloabstellplätze eingeplant.
Ein Grossteil des Rahmenkredits, etwa 150 Millionen Franken, ist für Velomassnahmen im Zusammenhang mit Kunstbauten wie Brücken und Unterführungen vorgesehen, die zur Schliessung vorhandener Lücken im Veloroutennetz dienen sollen. Ein Beispiel ist die neue Fuss- und Velobrücke (Franca-Magnani-Brücke), die zwischen den Kreisen 4 und 5 über das Gleisfeld geplant ist.
Volksabstimmung nötig
Die geplante Zweckerweiterung des ursprünglichen Rahmenkredits auch auf die Velovorhaben von regionaler Bedeutung stellt eine wesentliche Änderung dar und erfordert daher einen neuen Verpflichtungskredit im Umfang der Gesamtausgaben von 350 Millionen Franken.
Vorausgesetzt der Gemeinderat stimmt der Vorlage zu, wird der neue Rahmenkredit den Stimmberechtigten zur Abstimmung vorgelegt. Bei einer Annahme wird der bisherige Rahmenkredit von 120 Millionen Franken aufgehoben.
Sollte die Vorlage abgelehnt werden, bleibt der ursprüngliche Rahmenkredit bestehen, dem ausschliesslich kommunale Velomassnahmen belastet werden können.
Der Stadtrat wird dem Gemeinderat während drei Jahren jährlich Bericht über das Bauprogramm erstatten, um eine frühzeitige Information über die Verwendung der Mittel sicherzustellen. Zudem werden im Rahmen der Rechnungslegung die zulasten des Rahmenkredits erstellten Objekte ausgewiesen.
Quelle: Medienmitteilung Stadt Zürich
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