Sonntagsklatsch zum Ersten

Hoffnung - zu diesem Thema diskutierten Andreas Pätzold und Yves Bossart am 1. Oktober im GZ Höngg. Das Interesse war gross, die Diskussionsfreude auch.

Andreas Pätzold und Yves Bossart stellen sich den Fragen. (Foto: das)

Mehr miteinander sprechen, die Kommunikation im Quartier fördern, einen generationenübergreifenden Treffpunkt schaffen und somit gleichzeitig auch etwas gegen die Einsamkeit tun. Das war der Ansatz, den Ljuba Malik und Verena Walther gemeinsam mit dem GZ Höngg verfolgten, als sie den Sonntagsklatsch ins Leben riefen (die «Höngger Zeitung» berichtete).

Und weil, so erklärte es Ljuba ihren Gästen an diesem Sonntagvormittag zum Start der neuen Gesprächsreihe, es in Höngg an einem schönen Café mangle, in dem Gespräche zwischen den Gästen ganz alleine zum Fliessen kommen, habe man im und mit dem GZ versucht, einen Rahmen zu schaffen, innerhalb dessen diskutiert werden könne.

Wo sind die Visionen?

Den Auftakt innerhalb dieses Rahmens machten am 1. Oktober zwei namhafte Gäste: Andreas Pätzold von der Buchhandlung Kapitel 10 war als Moderator eingeladen, um mit Yves Bossart, seines Zeichens Moderator der SRF-Sendung «Sternstunde Philosophie», über das Thema Hoffnung zu diskutieren.

Gestartet wurde die Diskussion mit der Frage Pätzolds, was es mit Bossart mache, wenn er die Meldungen der letzten Wochen konsultiere. Klimawandel, Prämienschock – eine Negativschlagzeile reihe sich an die andere. Wie solle man damit umgehen?

Objektiv betrachtet und im Vergleich zu anderen Zeiten gehe es uns heute in der Schweiz ausserordentlich gut, erklärte Bossart. Das dürfe angesichts all der alarmierenden Meldungen nicht vergessen gehen. Doch gleichzeitig sei klar, dass wir nicht so weitermachen können wie bisher – das mache nur schon der Klimawandel deutlich.

Es fehle uns aber die Zukunftsaussicht, eine Vision, in welche Richtung wir gesellschaftlich gehen könnten. Gab es früher Krisen und das Ziel einer besseren Zukunft, seien wir heute quasi in der umgekehrten Situation.

Eine nicht ganz einfache Ausgangslage – und ein Punkt, der auch das zahlreich erschienene Publikum zu beschäftigen schien: Der anfänglichen Aufforderung der Gastgeber, sich aktiv am Gespräch zu beteiligen, kamen die Gäste nur zu gerne nach.

Schon nach den ersten fünf Minuten entspann sich eine lebhafte Diskussion darüber, wie mit den heutigen Herausforderungen umzugehen sei. Die Rolle der Medien wurde dabei ebenso auf den Tisch gebracht wie die verantwortungsvolle Aufgabe der Kindererziehung.

Kommunikation schafft Hoffnung

«Resilienz», «Urvertrauen» und «soziale Bindungen» waren Begriffe, die in Zusammenhang mit dem grossen Wort «Hoffnung» diskutiert wurden. Vielleicht brauche es gerade Gesprächsrunden wie diese, um gemeinsame Utopien entwickeln zu können?

Abschliessende Antworten konnten im Rahmen des zweistündigen Gesprächs natürlich nicht erwartet werden, doch die Fülle an Ideen und konstruktiven Ansätzen erfüllte ihren Zweck allemal: Sie förderte die Kommunikation und schuf Hoffnung auf eine positive Zukunft. Man darf auf die nächste Diskussionsrunde Anfang Dezember gespannt sein.

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