Mehr als nur Medaillen gewinnen

Die 55. Internationale Chemie-Olympiade, die auf dem Campus Hönggerberg der ETH Zürich stattfand, fand ein feierliches Ende. 217 der 348 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden mit Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen ausgezeichnet. Das Schweizer Team erhielt eine «Ehrenmeldung».

Am 24. Juli fand die 55. Internationale Chemie-Olympiade ein feierliches Ende. (Foto: ETH Zürich)

Es war ein Fest der Naturwissenschaften – oder genauer der Chemie –, das während der letzten Woche auf dem Campus Hönggerberg der ETH Zürich gefeiert wurde. 348 Schülerinnen und Schüler aus 89 Ländern trafen sich zum friedlichen Wettstreit und stellten in je fünfstündigen praktischen und theoretischen Prüfungen ihr Chemie Know-how unter Beweis (die «Höngger Zeitung» berichtete).

Die Aufgaben, die das wissenschaftliche Komitee unter der Leitung des ETH-Professors Wendelin Stark entwickelte, hatten es in sich. «Fünf Stunden praktische Chemie im Labor und fünf Stunden Theorie am Stück – auf Universitätsniveau – da kommen auch die weltweit Besten an den Anschlag», erklärt Wendelin Stark. «Entsprechend beeindruckt bin ich vom Einsatz und dem Fachwissen, das die Schülerinnen und Schüler in der vergangenen
Woche gezeigt haben.»

Wendelin Stark, der 1993, 1994 und 1995 die Schweiz an der Chemie-Olympiade in Italien, Norwegen und China vertreten durfte, hat durch den Wettbewerb seine Liebe zur Chemie entdeckt und Kontakte geknüpft, die bis heute halten. Nun hofft er, dass auch die Teilnehmenden der IChO 2023 in der Schweiz Erfahrungen sammeln konnten, die sie ihr Leben lang begleiten werden.

Schweizer Team solid, China am besten

Für ihre grossen Leistungen wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Montag anlässlich der Schlusszeremonie in der Tonhalle Zürich ausgezeichnet. Insgesamt wurden 217 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen vergeben. Weitere 27 Kandidat*innen durften sich über eine «Ehrenmeldung» freuen, darunter auch Vivian Huber aus Basel-Stadt. Der beste Teilnehmer war Weijie Mao aus China, der gleichzeitig das beste Resultat sowohl in der theoretischen wie auch in der praktischen Prüfung erreichte.

Die Auszeichnungen wurden unter anderem von Günther Dissertori, Rektor der ETH Zürich und Präsident der IChO 2023, überreicht. «Es war eine wunderbare Erfahrung und eine grosse Ehre, diese motivierten jungen Menschen aus der ganzen Welt bei uns an der ETH zu Gast zu haben. Ich finde es grossartig, mit welcher Begeisterung sie dabei sind und wie viel sie über Chemie, die ETH und die Schweiz gelernt haben!», sagt Günther Dissertori. «Ich hoffe natürlich, dass wir den einen oder die andere in Zukunft als Studentin oder Student bei uns begrüssen dürfen.»

Gelungene Veranstaltung dank vielen Freiwilligen

Die IChO 2023 wurde erstmals in der Schweiz ausgetragen und von der ETH Zürich, dem Departement für Chemie und Angewandte Biowissenschaften der ETH, dem Verband Wissenschafts-Olympiade, dem Verein Schweizer Chemie-Olympiade und der Swiss Chemical Society organisiert. Die Veranstaltung erhielt zudem Unterstützung vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation sowie zahlreichen Partnern aus der Wirtschaft und gemeinnützigen Stiftungen.

Marco Gerber, Leiter des Organisationskomitees, freut sich über die gelungene Durchführung: «Wir haben uns zwei Jahre
lang auf diese Woche vorbereitet und nun bin ich glücklich, dass alles so gut funktioniert hat. Das verdanken wir nicht zuletzt den über 300 freiwilligen Helferinnen und Helfern, die sich mit Herzblut engagiert und die IChO möglich gemacht haben!

Die Schweiz und Gleichgesinnte kennenlernen

Neben den Prüfungen gab es für die Teilnehmenden ein ausführliches Rahmenprogramm, das ihnen die Gelegenheit gab, die Schweiz und ihre Forschung kennenzulernen. So besuchten sie beispielsweise das Paul Scherrer Institut, die Lonza in Visp und machten Ausflüge auf die Rigi und in die Berner Altstadt. Und auch ihre Begleitpersonen kamen nicht zu kurz. Sie erhielten Einblick in die Forschungsarbeit der Empa und Eawag, besuchten die Methrom AG in Herisau und genossen den Ausblick vom Säntis.

(Quelle: Medienmitteilung ETH Zürich)

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