In Bildern versinken

Mitte Juni fand die Vernissage «Erinnerungen an den Höngger Maler Louis Lang» statt. Die Bilder sind in der Residenz Im Brühl zu entdecken und nehmen die Betrachtenden in ihren Bann.

Franziska Lang-Schmid vor einem Bild ihres verstorbenen Mannes, dem Künstler Louis Lang. (Foto: dad)

Der Blick schweift in die Ferne, in eine Landschaft irgendwo im Norden – vielleicht. Da ist ein See, ruhig und flach, ganz im Gegensatz zu den Hügeln und Bergen, die sich in Wellen zum Horizont ziehen. Es handelt sich um eines der Bilder des Höngger Malers Louis Lang, welches seit Mitte Juni in der Residenz im Brühl zu entdecken ist.

Die Ausstellung erinnert an den Künstler, der im Dezember 2016 verstarb. Seine Ehefrau Franziska Lang-Schmid kümmert sich seither um das künstlerische Erbe, und sie war es auch, die an der Vernissage die zahlreichen Gäste begrüsste.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Jazz Circle Höngg – das kommt nicht von ungefähr: Louis Lang war ein grosser Musikliebhaber und amtete einst als Vorstandsmitglied im Höngger Jazzverein. Doch bevor sich die Kunstinteressierten den Werken bei einem Glas Wein widmen konnten, hielt Franziska Lang-Schmid eine kurze Ansprache und hob die Stille hervor, die manche der rund 30 Bilder ausstrahlen, welche noch bis Ende September die Wände im grosszügigen Eingangsbereich der Altersresidenz schmücken (die «Höngger Zeitung» berichtete). Weiter bedankte sie sich bei der Residenz Im Brühl und deren Leiter Beat Schmid für die Möglichkeit der Ausstellung.

Für den guten Zweck

Die Bilder – sowie weitere, die in einem Katalog zu sehen sind – können auch erstanden werden: Die Preise sind fair und der Nettoerlös geht an «Médecins Sans Frontieres» (MSF). Die Hilfsorganisation leistet dort medizinische Hilfe, wo Menschenleben bedroht sind. Sei es durch Naturkatastrophen, bewaffnet Konflikte oder Epidemien.

Nach einer Zugabe des Jazz Circles mit «When The Saints Go Marching In» strömten die Gäste aus, um die Werke von Louis Lang zu erleben. «Die Vielfalt seiner Sujets ist Ausdruck einer reichen, lebendigen Seele», schrieb Franziska Lang-Schmid bereits in der Einladung.

Das eingangs erwähnte Bild, das träumerisch in die Ferne schweift, kontrastiert mit farbenfrohen Blumensujets. Ein weiteres Stillleben ist gänzlich in tiefdunklem Blau gehalten, während ein anderes Werk etwas kontrovers aufgenommen wurde: Es zeigt die Szene einer Bar, in deren Mitte sich eine Dame – das Vorbild dürfte Marilyn Monroe gewesen sein – in der Pose eines Models präsentiert. So oder so, die Betrachtenden versanken in den Bildern.

Es war eine lebhafte Vernissage sowie ein Zusammentreffen von ehemaligen Weggefährt*innen, die sich liebevoll an Louis Lang erinnerten.

Ausstellung: Erinnerungen an den Höngger Maler Louis Lang

Bis 30. September, täglich, 10 – 20 Uhr in der Residenz Im Brühl,
Kappenbühlweg 11.

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