Quartierleben
Graffiti-Plage: neues Postulat
Der FCZ-Schriftzug an der Mauer vom Lindenhof rief die Politik erneut auf den Plan. Auch in Höngg nehmen die Schmierereien wieder zu.
10. April 2025 — Daniel Diriwächter
Im Gemeinderat wurde am 2. April durch Flurin Capaul, Marita Verbali und Sebastian Vogel (alle FDP) sowie 35 Mitunterzeichnende ein Postulat eingereicht. Dieses beauftragt den Stadtrat zu prüfen, wie die Kosten für illegale Sprayereien und andere Sachbeschädigungen durch Fussballfans verursachergerecht eingefordert werden können. Ausserdem sollen die Fussball-Clubs stärker in die Verantwortung genommen werden. Ausschlaggebend war der grosse FCZ-Schriftzug an der historischen Mauer beim Lindenplatz.
Neue Schmierereien
Auch in Höngg nehmen die Schmierereien wieder zu. Sie sind schon länger ein zentrales Thema im Quartier. Vor zwei Jahren reichten Martina Zürcher-Böni (FDP) und Johann Widmer (SVP) im Gemeinderat eine Schriftliche Anfrage an den Stadtrat ein, um den illegalen Sprayereien Einhalt zu gebieten. Die damalige Antwort: Die Stadt dulde keine illegale Graffiti.
Auf städtischen Liegenschaften und im öffentlichen Raum kümmere sich die Graffitientfernungsstelle «Schöns Züri» darum. Die «Fachstelle Graffiti» helfe bei privaten Eigentümerschaften. Der Stadtrat verwies weiter auf das Anti-Graffiti-Abo, das 580 oder 1070 Franken pro Jahr kostet.
«Graffiti-Route»
Laut einer «Höngger»-Leserin, die anonym bleiben möchte, seien die Kosten für Private enorm. Ihr Haus an zentraler Lage werde mit illegalen Graffiti regelmässig eingedeckt. Dafür würden die Sprayer oft auch auf das Vordach klettern, was nicht ungefährlich sei. Das Graffito beim Lindenplatz bestätige dies. Und immer wieder sei «FCZ» zu lesen.
Für die Entfernung gebe die Hönggerin mittlerweile jährlich zwischen 500 und 3000 Franken aus. In diesem Jahr sei letzterer Betrag schon erreicht. Obwohl sie jedes Mal eine Anzeige erstattete, brachte das bisher nichts, wie sie erklärt. Die Leserin vermutet zudem, dass es «Graffiti-Routen» gebe. Etwa von der Wartau in Richtung Stadt oder die Regensdorferstrasse entlang.
Der FCZ-Schriftzug
Bereits vor zwei Jahren schrieb die Stadt in ihrer Antwort, dass die FCZ- oder GZ-Sprayereien in den Gruppen «Fansozialarbeit FCZ» und «Fanprojekt GCZ» konstant thematisieren würden. Der FCZ selbst verurteilte damals in einer Anfrage des «Hönggers» solche Aktionen. Aber der Verein könne keine Verantwortung dafür übernehmen, was Fans fernab von jeglichem Spielgeschehen tun.
Die Stadtpolizei rät, sollte man eine Person beim illegalen Sprayen beobachten, umgehend die Einsatzzentrale über die Notrufnummer 117 anzurufen und den Sachverhalt zu schildern.
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