Illegale Graffiti: So reagiert der Stadtrat

Welche Massnahmen kann die Stadt Zürich wegen illegalen Sprayereien ergreifen? Martina Zürcher-Böni (FDP) und Johann Widmer (SVP) hatten im Gemeinderat eine Schriftliche Anfrage eingereicht. Nun liegen die Antworten vor.

Die illegalen Sprayereien in Höngg sind allgegenwärtig. (Foto: dad)

Die illegalen Sprayereien in Höngg sind allgegenwärtig: Im Frühling reichten die Gemeinderätin Martina Zürcher-Böni (FDP Kreis 10) und ihr Ratskollege Johann Widmer (SVP Kreis 10) diesbezüglich eine Schriftliche Anfrage ein. Sie wollten wissen, welche Strategie und Massnahmen die Stadt Zürich ergreift. Seit Ende August liegen die Antworten des Stadtrats vor.

Dieser dulde keine illegalen Graffiti am Eigentum der Stadt, heisst es darin. Auf städtischen Liegenschaften und im öffentlichen Raum kümmere sich die Graffitientfernungsstelle «Schöns Züri» so schnell wie möglich darum. Zudem helfe die «Fachstelle Graffiti» bei privaten Eigentümerschaften.

Der Stadtrat verweist dabei auf das Anti-Graffiti-Abo, das 580 oder 1070 Franken pro Jahr kostet, je nach Untergrund. Im Jahr 2022 wurden 390 Abonnent*innen gezählt. In diesem Rahmen wurden 508 Aufträge ausgeführt. Daraus resultierte ein Umsatz von 355 000 Franken.

Stichwort Kosten: Laut der Antwort des Stadtrats würden sich die Kosten für die Graffitientfernung auf öffentlichem Grund in den vergangenen fünf Jahren auf rund neun Millionen Franken belaufen. Das sei eine grobe Schätzung, denn für die Entfernung von Sprayereien werde keine eigene Kostenstelle geführt.

Bei privatem Eigentum musste für eine Schätzung das Polizei-Informationssystem POLIS konsultiert werden: Für das Jahr 2022 konnte ein ungefährer Schadensbetrag von rund 2,6 Millionen Franken ermittelt werden.

Geringe Aufklärung

Illegale Sprayereien werden bei der Kriminalstatistik des Kantons Zürich unter dem Begriff «Vandalismus» beim Strafbestand Sachbeschädigung registriert; rund 45 Prozent dieser auf Stadtgebiet notierten Taten seien Sprayereien und Graffiti. Im Jahr 2022 wurden 5205 Fälle registriert, der Anteil der aufgeklärten Fälle liegt aber nur bei 11,1 Prozent.

Zur Präsenz schreibt die Stadt, dass die Polizei im Rahmen der kriminalpolizeilichen Grundversorgung die öffentliche Sicherheit und Ordnung rund um die Uhr sicherstelle. Bei Sprayereien handle es sich um Sachbeschädigungen und diese werden auf Antrag oder bei Feststellungen durch die Polizei verfolgt.

Allerdings werden Sachbeschädigungen aufgrund personeller Ressourcenknappheit nicht prioritär behandelt. Weiter heisst es in den Antworten, dass die von der Stadt finanzierte Jugendarbeit Themen wie Sachbeschädigung, Vandalismus und Littering intensiv bearbeite.

Im Hinblick auf die FCZ- oder GZ-Sprayereien würden die Gruppen «Fansozialarbeit FCZ» und «Fanprojekt GCZ» die Sprayereien konstant thematisieren.

In flagranti

Sollte man eine Person beim illegalen Sprayen beobachten, rät die Stadtpolizei die Einsatzzentrale über die Notrufnummer 117 anzurufen und den Sachverhalt zu schildern. Selbst einzugreifen sei nicht empfehlenswert.

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