Quartierleben
Eine stolze Summe fürs Klima
Eine Gruppe von Schülerinnen des Vogtsrains nutzte das Sommerfest der Schule nicht nur für Spiel, Spass und Unterhaltung, sondern auch für einen guten Zweck: In einer Sammelaktion nahmen sie 700 Franken für den Klimaschutz ein.
12. August 2025 — Dagmar Schräder
Zugegeben, es sind Sommerferien. Und jetzt über schulische Belange nachzudenken, grenzt zumindest für die meisten Kinder und Jugendlichen wohl fast an eine Zumutung. Doch bei dieser Geschichte geht es weniger um Schulstoff, als darum, was eine Gruppe von Schülerinnen noch vor den Sommerferien gemeinsam auf die Beine gestellt hat.
Gioia, Philomena, Aiko und Magali, vier Sechstklässlerinnen der Schule Vogtsrain, besuchten im letzten Semester gemeinsam den Fuchsklub, ein Angebot der Schule, denen das Lernen leicht fällt und die daher Kapazitäten haben, neben dem normalen Schulstoff eigene Themen zu bearbeiten.
In diesem Semester ging es darum, ein Projekt zu entwickeln und durchzuführen. Und weil Gioia und eine Freundin in der Schule bereits eine Arbeit zum Klimawandel geschrieben hatten und sich intensiver mit der Problematik auseinandergesetzt hatten, war in ihnen das Bedürfnis gewachsen, selber für den Klimaschutz aktiv zu werden.
«Die Projektarbeit hat uns bewusst gemacht, wie stark die Auswirkungen des Klimawandels bereit sind und wie dringend notwendig es ist, etwas dagegen zu unternehmen», erklärt Gioia dem «Höngger» in einem Gespräch. «Nach einigen Diskussionen haben wir uns deshalb darauf geeinigt, in unserm Projekt eine Spendensammlung für die Organisation myclimate zu organisieren.»
Parcourslaufen fürs Klima
Doch einfach nur auf der Strasse stehen und Geld sammeln, das war den Mädels zu langweilig. Stattdessen überlegten sie sich, das Sommerpicknick des Schulhauses, an dem sich Eltern, Kinder und Jugendliche sowie Lehrpersonen versammeln, als Plattform für ihre Spendensammlung zu nutzen und hier eine Art Sponsorenspiel zu veranstalten.
Gesagt, getan: Die jungen Aktivistinnen machten Nägel mit Köpfen und dachten sich ein kurzweiliges Spiel aus, an dem die Gäste des Sommerpicknicks an drei verschiedenen Posten ihr Geschick beweisen konnten – beim Büchsenwerfen, beim Bauen eines Kapplaturms und in einem Wasserparcours, in dem sie mit einem Becher einen Parcours möglichst ohne Wasser zu verschütten absolvieren mussten.
Und während die Kinder ihr Glück versuchten, konnten die Eltern, ähnlich wie beim Sponsorenlauf des SV Höngg, Geldbeträge auf ihre Kinder setzen, je nachdem, wie weit diese im Parcours vorwärtskamen. Eine erfolgreiche Idee: An diesem einzigen Abend sammelten die Mädels über 700 Franken.
Das Geld fliesst in Projektarbeit
Das Geld wird nun der Organisation myclimate überwiesen: «Die Organisation war für uns der richtige Partner, weil sie sich auf den Klimaschutz spezialisiert hat», erklärt Gioia. Mit Christina Ritter, zuständig für das digitale Marketing bei myclimate und Mutter einer Tochter, die ebenfalls die sechste Klasse des Vogtsrains besuchte, bestand zudem ein direkter Kontakt zur Organisation.
Ritter zeigte sich von der Idee der Kinder begeistert und unterstützte sie in ihrem Vorhaben. Zudem sorgte sie dafür, dass auch die Teilnehmenden des Parcours nicht leer ausgingen und mit einem kleinen Preis für ihre Bemühungen belohnt wurden.
Das eingenommene Geld fliesst nun in die Projektarbeit von myclimate: «Das Geld, das im Rahmen des Sommerpicknicks gesammelt wurde», so Ritter, «wird in das internationale Klimaschutzportfolio investiert werden. Damit werden Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt.
So können nicht nur Treibhausgas-Emissionen reduziert werden, sondern wir können auch zur sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklung in der Region beitragen.»
Die nächste Aktion
Und wie geht es nun bei den engagierten Mödchen weiter? Zunächst mal sind, wie bereits eingangs erwähnt, noch die letzten Tage der Sommerferien zu geniessen. Danach beginnt für Gioia, Philomena, Aiko und Magali ein neuer Lebensabschnitt: Sie werden die Primarschule hinter sich lassen und am Gymnasium in die Oberstufe starten.
Den Kontakt möchten die vier jedoch auf jeden Fall aufrecht erhalten. Und zumindest Gioia hat schon Pläne, im Winter wieder aktiv zu werden: «Bereits im letzten Jahr habe ich im Rahmen der Unicef-Sternenwochen Geld für Schulbildungsprojekte in Bangladesh gesammelt (der «Höngger» berichtete). Gerne wäre ich auch in diesem Jahr wieder dabei. Doch erst mal muss ich schauen, wie stressig die Probezeit werden wird.»
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