Ein Gottesdienst voller Dankbarkeit

Mit bewegenden Worten verabschiedete sich Pfarrerin Nathalie Dürmüller nach sieben Jahren aus dem reformierten Kirchenkreis zehn.

Die Pfarrerin Nathalie Dürmüller bei ihrem letzten Gottesdienst in der Höngger Kirche. (Foto: Aline Fuhrer)

Auf der Suche nach Glück sind wir wohl alle – ganz besonders waren es aber die zahlreichen Gäste, die sich Mitte Juni zum Abschied der Pfarrerin Nathalie Dürmüller in der reformierten Kirche Höngg eingefunden hatten. Das Motto des Gottesdienstes lautete: «Auf der Suche nach Spuren des Glücks».

Kurz vor zehn Uhr füllte sich die Kirche beinahe bis auf den letzten Platz, Gross und Klein kam zusammen. Den Auftakt machte Chorleiterin Daniele Matthaei, die das Publikum mit «Dream a Little Dream of Me» in den Bann zog. Daraufhin hielt Pfarrer Jens Naske eine erste Ansprache und wandte sich an Nathalie Dürmüller: «Heute mischen sich Dankbarkeit und Traurigkeit: Wir sind dankbar für die vergangenen sieben Jahre mit dir – und traurig, dass du gehst. Dein Wechsel ist ein Verlust für uns, aber ein Glücksfall für den Kirchenkreis zehn.»

Denn Dürmüller wechselt zwar ihr Wirkungsfeld, bleibt aber wohnhaft in Höngg und damit verbunden mit dem Quartier. Dann, an zwei Gäste aus dem Kreis vier und fünf gewandt, sagte Naske augenzwinkernd: «Ihr könnt noch gar nicht erahnen, welches Glück ihr mit Nathalie haben werdet.»

«Glück ist unvorhersehbar»

In ihrer Rede fand Dürmüller berührende Worte: «Das Glück im Leben ist oft verborgen, unter einer Schicht von Alltagsstress und kleinen und grossen Sorgen», sagte sie. Sie selbst habe über die Jahre für sich herausgefunden, dass die Arbeit mit Freiwilligen und insbesondere mit kleinen Kindern sie glücklich mache. «Ich schätze, dass wir uns in der Gemeinschaft unterstützen und zusammen Ideen entwickeln», sagte sie.

«Glück ist unvorhersehbar. Wir wissen nie, wann es uns über den Weg läuft.» Gerade durch schwierige Zeiten werde Glück erst recht spürbar. Dankbarkeit und Achtsamkeit seien daher sehr wichtig. Dürmüller nahm dabei auch Bezug auf die berühmte Bergpredigt von Jesus. «Es sind genau diejenigen glücklich, bei denen man es am wenigsten vermutet», sagt Dürmüller.

Glück erhofft sich Dürmüller nun auch für die nächste Etappe in ihrem Leben. Sie macht sich auf zu neuen Ufern, genauer gesagt zur Johanneskirche in der Nähe des Limmatplatzes. Sie freue sich besonders darauf, im Bereich Kunst und Musik zu arbeiten.

Und was wird die Pfarrerin an Höngg vermissen? «Sicherlich die lebendige Familien-Arbeit, die vielen Taufen und die engagierten Menschen. Ich fühle mich dankbar für die vielen unvergesslichen Momente, die ich im Kirchenkreis zehn erleben durfte.» Als Pfarrerin möchte sie für die Menschen da sein.

Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Höngger Ad-hoc-Chor. Auf dem Programm standen Lieder wie «Heaven is a Wonderful Place», «Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen» und «We Are the World» von Michael Jackson. Nach dem Gottesdienst lud Dürmüller die Gäste zu einem Apéro riche im Sonnegg ein.

«Dieser Gottesdienst war für mich ein berührender Abschluss meiner Tätigkeit hier. All die Gesten der Wertschätzung bedeuten mir sehr viel und sie nehme ich mit wie einen inneren Schatz», sagte Dürmüller.

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