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Drei Fellknäuel für den Arterhalt
Vor rund eineinhalb Jahren besuchte unsere Redaktorin Dagmar Schräder die Eröffnung der Grosskatzenanlage «Panthera» im Zoo Zürich. Dort gab es mittlerweile süssen Zuwachs.
20. Juli 2025 — MM (Medienmitteilung)
Sie sind klein, flauschig und vor allem wichtig für den Erhalt der gefährdeten Grosskatzenart – die drei Schneeleoparden-Jungtiere im Zoo Zürich. Nach rund zwei Monaten zusammen mit ihrer Mutter beginnen die Jungtiere nun den Grosskatzen-Lebensraum «Panthera» zu erkunden.
Als die drei männlichen Schneeleoparden-Jungtiere am 9. Mai in der extra eingerichteten Wurfbox geboren wurden, waren sie noch blind und taub, schreibt der Zoo Zürich in einer Medienmitteilung. Noch völlig hilflos brauchten sie die Betreuung durch die Mutter und machten das, was alle Nesthocker machen: ganz viel schlafen.
Rund zwei Monate später gehen sie nun neugierig und eigenständig im Lebensraum Panthera auf spannende Entdeckungstour. Vorerst erkunden sie den Bereich Gebirge. In den nächsten Wochen werden dann nach und nach auch die drei anderen Rotations-Bereiche des Lebensraums – Laubwald, Lichtung und Trockenwald – dazukommen.
Tarnung im Hochgebirge
Wo sich Augen und Ohren zuerst noch richtig entwickeln müssen, zeigt das Fell junger Schneeleoparden direkt von Beginn weg die typische Fellzeichnung mit den dunklen Rosetten und Flecken. Zu Beginn ist dies ein Schutz vor Fressfeinden, um auf Distanz nicht entdeckt zu werden. Später ermöglicht diese Färbung die optimale Tarnung im zentralasiatischen Hochgebirge bei der Jagd auf Beutetiere.
Im hochalpinen Lebensraum des Schneeleoparden, wo das Gelände aus grauen Felsen, Geröll, Schnee und trockenen Gräsern besteht, passt sich sein Fell perfekt der Umgebung an. Mit den kräftigen Gliedmassen springt der Schneeleopard bis zu 16 Meter weit und packt seine Beute, während der lange, buschige Schwanz dabei eine wichtige Funktion für das Gleichgewicht im unwegsamen Gelände übernimmt.
Der gejagte Jäger

Der Schneeleopard ist aber nicht nur ein erfolgreicher Jäger auf leisen Sohlen, sondern auch Gejagter durch den Menschen. Gründe dafür sind das längste und dichteste Fell aller Katzenarten sowie die Verwendung verschiedener Körperteile für die traditionelle Medizin. In Kombination mit dem Klimawandel und dem damit verbundenen Lebensraumverlust schwindet die wilde Population der asiatischen Grosskatze zusehends.
Heute gibt es nur noch rund 3000 geschlechtsreife wildlebende Schneeleoparden, weshalb die Rote Liste der gefährdeten Arten der Weltnaturschutzunion IUCN diese Tierart als gefährdet einstuft.
Zucht für den Arterhalt
Damit der Schneeleopard nicht tatsächlich zum «Geist der Berge» – so sein Beiname in Kirgisistan – wird und ausstirbt, braucht es den Nachwuchs dieser Grosskatzenart im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP moderner wissenschaftlich geführter Zoos. Mit der international koordinierten Zucht wird eine stabile Reservepopulation als Versicherung der wildlebenden Schneeleoparden aufrechterhalten.
Quelle: Medienmitteilung Zoo Zürich
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