Die vielfältige Samariter-Welt

Der Samariterverein Zürich-Höngg hat stets viel zu tun und die Mitglieder gehen ihrer Aufgabe mit Leidenschaft nach. Ihre Arbeitsorte sind vielfältig, auch ein Pole-Dance-Wettbewerb war dabei.

Im Sommer wurden für die Samariterübungen diverse Gartenunfälle nachgestellt. (Foto: dad)

Der Samariterverein Zürich-Höngg besteht seit fast 130 Jahren, zeigt aber keinerlei Anzeichen von Alterserscheinungen. Mit jährlich über 400 Stunden Sanitätsdienst, 9 lehrreichen Samariterübungen, 3 wichtigen Blutspendeaktionen und mehr als 210 Teilnehmenden in Erste-Hilfe-Kursen sprüht der Verein vor Leben und Engagement.

Aber was treibt die Mitglieder an? Geht es um die Erste-Hilfe-Ausbildung oder darum, anderen in Notsituationen zu helfen? Vereinsmitglieder teilen Einblicke in ihre Erfahrungen bei Blutspenden, den Nervenkitzel bei Samariterübungen, die Bedeutung von Erste-Hilfe-Kursen und die Intensität des Sanitätsdienstes.

Im Sanitätsdienst

Wir hatten das Vergnügen, bei der Pole-Dance-Championship dabei zu sein – natürlich nicht als Teilnehmende, sondern im Dienst. Der Einblick in diese Sportart war beeindruckend. Bei jedem Tanz stieg die Anspannung, denn wir waren bereit für den Fall der Fälle: «Bist du bereit, falls sie fällt?» lautete eine Frage, oder «Ich nehme den Rucksack» bis zu «Haben wir noch Kühlbeutel?» Das Niveau war hoch, unsere Interventionen entsprechend gering, aber wir waren mit Ausrüstung und Engagement vor Ort, bereit, im Ernstfall zu helfen und mit dem Wissen Gutes zu tun.

Die Samariterübung

Ganz nach dem Motto «Nur nichts tun ist falsch» haben wir dieses Jahr diverse Übungen absolviert. Das Jahr begann mit einer Übung zum Thema Kommunikation, die nicht nur den Umgang mit Sprachbarrieren, sondern auch präzise Beschreibungen bei Notfällen betonte.

Des Weiteren gab es praktische Übungen im Freien: So wurden im Sommer beispielsweise verschiedene Gartenunfälle – vom Bienenstich über den Sturz von der Leiter bis zur Verletzung mit der Säge – nachgestellt und entsprechende Erste Hilfe geübt. Der krönende Abschluss des Jahres war dann die Besichtigung der Rega-Zentrale in Kloten, wo wir wertvolle Einblicke in das Schweizer Rettungswesen gewinnen konnten.

Die Blutspende

Drei zentrale Termine im Samaritervereinskalender sind die gemeinsamen Blutspendeaktionen mit Blutspende Zürich. Die Organisatorin Heidi Morger und ihr Team planen akribisch, reservieren Räume, drucken Flyer, platzieren Transparente und veröffentlichen Anzeigen in Höngg.

Damit sich die Profis von Blutspende Zürich voll auf die Blutabnahme konzentrieren können, brauchen sie Unterstützung durch die Höngger Samariter*innen: Diese helfen Neuspender*innen beim Ausfüllen der Fragebogen, messen den Blutdruck, füllen Material auf, reinigen und desinfizieren die Betten nach jeder Blutentnahme. Ausserdem sorgen sie dafür, dass für alle Personen nach der Blutentnahme eine Getränkeauswahl und ein feines Sandwich wartet, damit sie frisch gestärkt nach Hause gehen können.

Die Kursleitung

Es ist Samstagmorgen, 8 Uhr, und die Kursleiterin Andrea Nüesch steht bereits im Materialmagazin und packt die nötigen Gegenstände. Einsatzort ist eine Kindertagesstätte mitten in Höngg: Dort lernen zehn Betreuungspersonen wichtige Massnahmen der Ersten Hilfe bei Kleinkindern kennen.

Viel Gelächter gibt es bei den praktischen Übungen, besonders beim Freilegen der Atemwege nach Verschlucken eines Fremdkörpers: Ein leises Weinen ertönt am Baby-Phantom, wenn man die richtige Technik anwendet. Gegen Abend um 17 Uhr ist Andrea Nüesch zurück im Magazin und retabliert die Reanimationsphantome. Sie freut sich, wenn Leute mehr Sicherheit bekommen in der Ersten Hilfe.

Eingesandt von Barbara Bisko

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