Markt für einen guten Zweck

Am 3. und 4. November fand der traditionelle Bazar der reformierten Kirchgemeinde Höngg statt. An zahlreichen Ständen konnten selbstgefertigte Artikel eingekauft werden, der Erlös kam vollumfänglich sozialen Projekten zugute.

Der Bazar der reformierten Kirche gehört zur Herbstzeit in Höngg ganz einfach dazu. Seit Jahrzehnten stellt dieser Anlass eine feste Grösse auf der Höngger Agenda dar und lockt alljährlich Hunderte von Besucherinnen und Besuchern zum Flanieren, Stöbern, Kaufen, Plaudern und Geniessen ins Kirchgemeindehaus. So war auch an diesem ersten Novemberwochenende ein munteres und buntes Treiben rund um das Kirchgemeindehaus auszumachen.

Hüpfen oder bummeln – eine Generationenfrage

Während die jüngeren Besucherinnen und Besucher dabei ganz eindeutig lieber auf dem Vorplatz des Kirchgemeindehauses verweilten, wo die grosse Hüpfchile mit ihrer Riesenrutsche aufgebaut worden war, bot sich den erwachsenen Gästen im Inneren eine grosse Auswahl an liebevoll kreierten und handgefertigten Kostbarkeiten und Köstlichkeiten. Letztere erwarteten die Eintretenden bereits im Foyer, wo hausgemachte Marmeladen, feine Chutneys, Guetzli und Zöpfe zum Einkauf verführten. Die handwerklichen und textilen Bijoux dagegen waren im grossen Saal an verschiedenen Ständen aufgebaut. Hierzu gehörten etwa die selbstgestrickten und -genähten Kleidungsstücke, von der Babybekleidung bis hin zu Pullovern und Wintermänteln für Erwachsene, die seit jeher einen wichtigen Bestandteil der auf dem Bazar feilgebotenen Artikel darstellen. Wollsocken in allen Grössen und Farben konnten zudem bei «handglismets.ch» erworben werden, dem von Domenica Frehner und Bea Egger betriebenen Online-Vertrieb, dessen Gesamterlös ebenfalls der Bazarkasse gutgeschrieben wird. Darüber hinaus suchten auch zahlreiche handwerkliche Arbeiten ihre Abnehmer, wie etwa am Stand des Ateliers Sonnegg – von Halsketten über Täschchen, Kerzenständer und Vasen bis hin zu den kleinen, schmucken Holztannenbäumchen.

Der ganz besondere Adventskalender

Eine wichtige Anlaufstelle stellte auch der Stand dar, an dem die Adventskalender zum Verkauf angeboten wurden. Hier türmten sich die kunstvoll verzierten Kartonschachteln, in deren Inneren sich 24 Überraschungen, selbstgefertigte Weihnachtskarten, Rezeptideen und Bastelanleitungen und natürlich eine weihnächtliche Geschichte befinden. «Der Adventskalender findet am Bazar immer grossen Anklang, wobei er seit letztem Jahr in einer völlig neuen Gestaltung daherkommt», erklärte Ursi Iten, ihres Zeichens Handarbeitslehrerin am Schulhaus Rütihof und im Zehnerteam mitverantwortlich für die Produktion der 200 Kalender. «Wir fangen früh im Jahr an, den Adventskalender zu produzieren, das ist tatsächlich fast ein Jahreswerk. Es macht aber auch grossen Spass und wirkt durchaus entspannend, sich nach Feierabend noch einmal hinzusetzen und ein wenig für den Adventskalender zu basteln», schmunzelte Iten. Werden die Kalender auf dem Bazar nicht alle verkauft, besteht in den kommenden Wochen noch die Möglichkeit, sie im Café Sonnegg oder auf dem Sekretariat der reformierten Kirchgemeinde zu erstehen.

Essen und dann Basteln

Begehrt waren an diesem Samstagmittag jedoch nicht nur die Verkaufsstände, sondern ebenso die zum Bazar gehörende Festwirtschaft. Hier konnten die Gäste zwischen Pouletbrustwürfeln mit Reis an einer Apfel-Nuss-Sauce oder der Wurst vom Grill für den grossen Hunger sowie Canapés mit fantasievollen Belägen und bunten Salattellern für den etwas kleineren Hunger auswählen, ergänzt durch eine reichhaltige Auswahl an verschiedenen Kuchen und Desserts. Für diesen Programmpunkt waren dann auch die Kinder wieder zu begeistern, jedoch nicht allzu lange, weil schliesslich neben der Hüpfchile noch die Kreativ-Werkstatt auf sie wartete, wo sie unter Anleitung der freiwilligen Helferinnen schöpferische Weihnachtsgeschenke erstellen und verzieren konnten.

Grosser Aufwand, grosser Ertrag

Natürlich erfordert ein derartiger Grossanlass eine immense Vorbereitung. «Organisiert wird der Bazar von der reformierten Kirchgemeinde, gemeinsam mit unzähligen freiwillig Engagierten. Dazu teilen wir uns in 14 verschiedene Arbeitsgruppen auf», erklärte Lydia Pulfer, zuständig für die Gesamtkoordination des Bazars, in einem kurzen Gespräch am Rande des Geschehens, während sie gleichzeitig unentwegt Gäste freundlich begrüsste, Fragen beantwortete oder den ehrenamtlichen Kellnerinnen zu Hilfe eilte, die das Mittagessen verteilten. «Die Verantwortlichen der Arbeitsgruppen sind für die Auswahl der Projekte, die begünstigt werden sollen, zuständig. Die Kirchenpflege setzt bestimmte Rahmenbedingungen und übernimmt zusätzlich die Aufwendungen und Materialkosten in Form einer Spende. Somit kommt der gesamte Umsatz während des Jahres und des Wochenendes, also die Einnahmen aller Stände inklusive der Einnahmen aus der Gastronomie den gewählten Projekten zugute. Die Arbeitsgruppen kümmern sich eigenständig um ihre Stände und die Produktion all der hier angebotenen Artikel sowie die Gastronomie. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer stammen aus der Kirchgemeinde, dem Frauenverein, dem Turnverein oder sind einfach Privatpersonen, die sich für diesen guten Zweck engagieren wollen.» Neue Helfer und Helferinnen, so erklärte Pulfer weiter, seien jederzeit willkommen und gesucht, insbesondere auch angesichts der Tatsache, dass Domenica Frehner nach 16 Jahren die Verantwortung für den Stand des Frauenvereins, an dem Esswaren verkauft werden, abgeben wird und hierfür noch eine tatkräftige Nachfolgerin gesucht werde.
Wie gross genau der Ertrag ist, den all diese Arbeit dieses Jahr abgeworfen hat, das konnte Pulfer zum Zeitpunkt des Gesprächs noch nicht sagen. Eins konnte sie jedoch schon am Samstagmittag feststellen: «Wir haben gestern und heute bereits je rund 160 Hauptgerichte verkauft. Generell ist der Bazar eine ziemlich konstante Grösse und die Hoffnung immer da, dass die Höhe der Einnahmen jedes Jahr in etwa vergleichbar ist». Die Projekte können sich also sicherlich auch dieses Jahr auf einen ordentlichen Zustupf aus Höngg freuen. Und für all die fleissigen Freiwilligen wird es schon bald wieder heissen: ab an die Arbeit für den Bazar 2018.

Folgende Projekte werden mit den Einnahmen aus dem Bazar finanziert: Frauenhaus Zürich, Kriseninterventionsbetrieb; Kinderspitex, rund-um-die-Uhr-Pflege kranker Kinder; Hilfe für Aleppo für die notleidende Bevölkerung; Mission 21/Bolivien, Stricken für ein besseres Leben.
Der Gewinner des Hauptpreises des Glücksrads, welcher am Samstagnachmittag gezogen wurde, heisst Gabriel Huppmann. Herzliche Gratulation!

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