Die SP 10 freut sich über ein JA zum Tiefbahnhof Höngg

Die SP10 begrüsst es sehr, dass der Gemeinderat am vergangenen Mittwoch beschlossen hat, dem Tiefbahnhof Höngg erste Priorität einzuräumen. Klappt alles, verfügt Höngg ab dem Jahr 2035 über einen eigenen Bahnanschluss.

Simone Brander, Gemeinderätin SP 10

Die Vorlage war heiss umstritten – auch in den eigenen Reihen. Stand doch die Frage zur Diskussion, ob künftig am Hönggerberg vermehrt Geothermie-Grossprojekte vorangetrieben werden oder ob einem Tiefbahnhof zur Steigerung der ÖV-Erschliessung erste Priorität eingeräumt werden sollte. Durch die Erstellung von dringend benötigtem Wohnraum im Rahmen von Science City und dem Projekt «Ringling» wird der Nutzungsdruck auf den ÖV in Zukunft rasant zunehmen. Der 46er-Bus ist in den Stosszeiten bereits heute überlastet. Um den Forschungsstandort auf dem Hönggerberg für die Zukunft zu sichern und besser ans Zentrum anzubinden, hatte das Science-City-Projektteam vor einem halben Jahr vorgeschlagen, auf dem Hönggerberg einen Tiefbahnhof für die S-Bahn zu bauen. Von diesem Tiefbahnhof aus, liesse sich das ETH-Zentrum unterirdisch mit einer Fahrzeit von nur fünf Minuten erreichen. Auch die SBB teilten mit, dass es möglich sei, beim Bau des Weinbergtunnels eine Abzweigung nach Höngg einzubauen und begannen sofort mit der Planung. Auch eine zusätzliche S-Bahn-Haltestelle unter dem ETH-Zentrum stellt technisch kein Problem dar. Also galt es nur noch, die Finanzierung zu sichern. Am 23. März gab das Bundesamt für Verkehr bekannt, welche Vorhaben im Projekt Bahn 2030 enthalten sind. Die Enttäuschung war gross, als der Tiefbahnhof Höngg nur unter den Projekten zweiter Priorität aufgeführt war. Deshalb war es umso wichtiger, dass der Gemeinderat einen Planungskredit beschliesst, um die Arbeiten aus eigener Kraft voranzutreiben. Aber liesse sich der Hönggerberg in Zukunft nicht eher für Geothermie-Projekte nutzen und die zukünftige Verkehrserschliessung oberirdisch führen? Ein negatives Gutachten des geologischen Instituts der ETH erteilte der Nutzung von Strom und Wärme aus dem Erdinneren leider eine Absage. Gemäss neusten Erkenntnissen haben die Gletscher die Erosionsrinnen unter Höngg mit zu viel Lockergestein aufgefüllt, als dass die Suche nach wasserführenden, dichten Schichten erfolgversprechend wäre. Somit steht der nachhaltigen Nutzung des Hönggerbergs als S-Bahnhof nichts mehr im Wege. Die Spannung war gross, ob das Tiefbahnhof-Projekt im Gemeinderat eine Mehrheit finden würde; ist das Projekt doch noch mit einigen finanzpolitischen Unsicherheiten behaftet. Nach einer energischen Debatte im Gemeinderat war es am vergangenen Mittwoch gegen 22 Uhr endlich so weit: Eine Mehrheit aus SP, Grünen und AL beauftragte den Stadtrat mit 63 zu 59 Stimmen, ein Vorprojekt auszuarbeiten und sich beim Kanton für eine Vorfinanzierung des Projekts einzusetzen. Wenn alles klappt, wird die neue S-Bahn-Haltestelle Höngg voraussichtlich im Jahr 2035 eingeweiht werden. Die SP 10 freut sich auf den neuen Bahnanschluss!

Simone Brander, Gemeinderätin SP 10   

Dieser Artikel erschien am 1. April 2010. Alle darin gemachten Aussagen und festgehaltenen Zitate sind den genannten Personen, falls es diese überhaupt gibt, angedichtet und sollten in der Realität nicht mit diesen in Verbindung gebracht werden. Die behandelten Themen sind reine Hirn- oder andere Gespinste der Redaktion der Quartierzeitung «Höngger» beziehungsweise der zeichnenden Autorenschaft. Vor einer realen Adaption wird, je nach Gesinnung, ausdrücklich nicht gewarnt.