Der Gemeinderat hat(te) zum Kunstrasenfeld zu entscheiden

Über die prekären Rasen- und Platzverhältnisse auf dem Hönggerberg, mit denen der Sportverein Höngg (SVH) seit Jahren zu kämpfen hat, wurde schon viel geschrieben. Nun ist wieder Bewegung im «Spiel um einen neuen Platz».

Welche Platzverhältnisse treffen die Fussballer – hier angehende Junioren bei einem Probetraining mit Barbara Gubler auf dem Platz R1 – künftig an? Der Gemeinderat hat(te) es in der Hand.
Ein Bild, wie es künftig nicht mehr sein soll: die Füsse von Trainer Stefan Goll und Aktiv Obmann Enrico Hofmann auf wenigen Grashalmen und ganz viel Erde.
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Für jene Leser, die den «Höngger» bereits am Mittwochnachmittag auf www.höngger.ch lesen, ist dieser Artikel in der Zukunft zu lesen – doch auch für sie wie für alle anderen, die nun den «Höngger» in Händen halten, gilt: Wie die Geschichte tatsächlich geendet hat, wird im nächsten «Höngger» berichtet, denn über den Ausgang wird erst diesen Mittwoch im Gemeinderat entschieden, leider nach dem Druck dieser Ausgabe. Ähnlich kompliziert wie diese Ausgangslage ist die ganze Geschichte. Kurz zusammengefasst: Die Rasenverhältnisse auf dem Hönggerberg entsprechen seit längerer Zeit weder den Wünschen des SVH, geschweige denn den Vorgaben, welche der Fussballverband an den Heimplatz eines Erstligisten stellt. Ein dritter, neuer Platz oder ein Ersatz durch ein Kunstrasenfeld stehen deshalb seit längerer Zeit in den Agenden des SVH und verschiedenster Politiker.

Der Weg und sein Ziel

Am 23. Mai 2007 hatte Urs Egger (FDP) eine Motion eingereicht, die vom Stadtrat eine Vorlage zur Erstellung von fünf neuen Kunstrasenplätzen forderte. Der Stadtratsbeschluss vom 30. September 2009 zur Sportstättenstrategie hatte die Erweiterung des Sportplatzes Hönggerberg um ein solches Feld für den Zeitraum 2013 bis 2014 budgetiert. Nach etlichen Umwegen und Budgetdebatten kommt, beziehungsweise eben kam, nun diesen Mittwoch eine Variante zur Sportstättenstrategie des Stadtrates vor den Gemeinderat, die vorsieht, das bestehende Naturrasenfeld R1 westlich des Klubhauses bis spätestens Ende 2013 in ein erstligakonformes Kunstrasenfeld umzubauen und die Motion Egger damit als erledigt abzuschreiben. Eine Mehrheit der vorberatenden Kommission stimmte dem zu, dagegen waren nur die Vertretungen der SVP und der GRÜNEN. Im Rat zeichnet sich gemäss Insidern eine Mehrheit für den Änderungsantrag durch SP, FDP und GLP ab.

Bereits grünes Licht durch den Stadtrat

Wie dem am 9. November erschienenen «Novemberbrief» des Stadtrates zu entnehmen ist, stellt der Stadtrat in Folge der verbesserten Ausgangslage zum Budget 2012 nun bereits eine Realisierung vor 2014 in Aussicht. Wie Lukas Handschin, Kommunikationsverantwortlicher bei Grün Stadt Zürich, auf Anfrage des «Hönggers» mitteilte, war in Gesprächen mit dem Vorstand des SV Höngg vorgeschlagen worden, statt eines zusätzlichen, dritten Spielfelds − bei dem die Gefahr bestand, dass sich das Projekt wegen Rekursen verzögert hätte − in Abänderung der Sportstättenstrategie des Stadtrates das Naturrasenfeld R1 in einen erstligakonformen Allwetterplatz umzubauen. «Dieser pragmatische Vorschlag stiess beim SV Höngg auf grossen Anklang», sagte Handschin und fügte an: «Wenn dieser Antrag durchkommt, ist das ein Auftrag an Grün Stadt Zürich, den Platz zu erstellen.» Vorbehältlich der Zustimmung des Parlaments ist der Baubeginn für Ende 2012 geplant. Wenn alles gut geht, dürfte das umgebaute Fussballfeld Ende 2013 fertig gestellt sein.

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