Zwischennutzung Mülihalde – Wer traut sich?

Am Montag, 2. November, wurde das Restaurant Mülihalde offiziell zur Zwischennutzung für fünf Jahre ausgeschrieben. Gefragt sind Konzepte, die sich an Regionalität, Frische und Saisonalität orientieren.

Mitte Mai will das Gastro-Trio in der Mülihalde loslegen.
Erste Malerarbeiten wurden bereits gemacht.
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Fast ein Jahr nachdem die Desperado Gastronomie Gruppe Konkurs angemeldet hatte und auch die Filiale in Höngg geschlossen wurde, eröffnete die Liegenschaften Stadt Zürich das Ausschreibungsverfahren für das Restaurant «Mülihalde» in Höngg. Gesucht sind Konzepte für eine fünfjährige Zwischennutzung des Traditionbetriebes, beginnend ab Frühling 2021. «Für die Zwischennutzung sind kleine Auffrischungsarbeiten in allen Gäste- und Seminarräumen geplant», schreibt die Stadt in ihrem Dossier, dass sie zur Ausschreibung mitreicht. Das Restaurant soll voll ausgebaut vermietet werden. Es verfügt im Hauptgästeraum über 85 Sitzplätze, weitere 140 im Saal und auf der Terrasse nochmals rund 50 Plätze. «Bevorzugt werden Konzepte, die für abwechslungsreiche, ausgeglichene Ernährung mit frischen, natürlichen Produkten stehen. Das Angebot orientiert sich an Regionalität und Saisonalität – Herstellung und Transport sollen ökologisch sinnvoll organisiert sein», heisst es weiter.

Zunft Höngg erhält ihr Zunftlokal zurück

Gesucht wird eine neue Mietpartei, die eine quartierbezogene Gastfreundschaft pflegt. So ist eine der Mietbedingungen, dass der Höngger Zunft ein vorrangiges Gastrecht für die Durchführung ihrer Grossanlässe im Saal und den monatlichen Zunftbott in der Zunftstube im 1. Obergeschoss gewährt wird. «Die neue Mieterschaft ist verpflichtet, das Gastrecht uneingeschränkt zu übernehmen», so die Vertragsbestimmung. Dieses vorrangige Gastrecht gelte nur für die Zunft, so die Liegenschaft Stadt Zürich auf Anfrage. Die Zusammenarbeit mit Vereinen sei Sache der zukünftigen Mietpartei. 

Mietzins orientiert sich an Umsatzerwartungen

Erwartet wird von den Interessent*innen auch, dass sie eine Umsatzmiete in Prozent und davon eine garantierte Mindestmiete in Franken vorschlagen. Die Umsatzerwartungen sind entsprechend darzulegen und zu plausibilisieren. Diese garantierte Mindestmiete wird indexiert und kann nicht unterschritten werden.

In fünf Jahren Gesamtinstandsetzung geplant

Gefordert sind Mindestöffnungszeiten, die einem Quartierrestaurant gerecht werden. Jährlich dürfen maximal zwei Wochen Betriebsferien bezogen werden. Für die Aussenterrasse ist eine kostenpflichtige Boulevard-Bewilligung zwingend einzuholen. Die Vermietung und Eröffnung des neuen Lokals ist für April 2021 vorgesehen. «Nach Möglichkeit soll die Zunft das Lokal für das Sechseläuten am 19. April 2021 bereits nutzen können. Nach der auf fünf Jahre befristeten Zwischennutzung soll das Gebäude gesamtsaniert werden.
Doch jetzt darf Höngg erst einmal gespannt sein, wer das Rennen um die Zwischennutzung der beliebten Mülihalde macht. Zugegeben, die Zeiten sprechen nicht gerade für die Neueröffnung eines Restaurants, aber bis zum Frühling bleibt noch etwas Zeit.

Hier geht es zur Ausschreibung auf Homegate und hier zum Ausschreibungsdossier.

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