Zürich auf dem Weg zu flächendeckenden Tagesschulen

Das Pilotprojekt «Tagesschule 2025» wird gestartet. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle wird Realität in Zürich – ein grosser Fortschritt. Die SP setzt sich seit langem für qualitativ hochwertige Tagesstrukturen an der Volksschule ein. Das Schul-und Sportdepartement setzt sie nun um. Das Schulhaus Am Wasser im Schulkreis Waidberg ist eine der sieben Pilotschulen.

Andrea Nüssli-Danuser, Gemeinderätin SP

Ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot wirkt sich nachweislich positiv auf Sozialisation, Integration und Chancengleichheit der Kinder in der Schule und später im Erwerbsleben aus. Dies haben alle fortschrittlich denkenden Parlamentarierinnen in dieser Stadt erkannt und zwei Motionen von SP und FDP, mit dem Auftrag, ein Modell für Tagesschulen zu erarbeiten, an den Stadtrat überwiesen. Am letzten Mittwoch haben alle Parteien ausser der SVP, die im Familienbild des letzten Jahrhunderts stehengeblieben ist, dem vorgeschlagenen Pilotprojekt zugestimmt.

Schule als Lebensraum

Unterricht, Betreuung, Spiel, Erholung sowie Aufgabenhilfe gehören zum Schulangebot, finden unter einem Dach statt und sind allen zugänglich. Schule als Lebensraum eben. Das neue Modell deckt eine Tageszeit ab, die es einem Elternpaar ermöglicht, rund 140 Prozent zu arbeiten. In den schulergänzenden Tagesstrukturen soll nicht «nur» betreut, sondern auch gefördert werden. Mit geeigneten Massnahmen kann dieses pädagogische Ziel in den Tagesschulen erreicht werden. Das Pilotprojekt soll verschiedene Lösungen ausprobieren und ihre Vorteile konkret aufzeigen. In der praktischen Erfahrung soll sich erweisen, dass die Tagesschule ein Gewinn für Eltern, Betreuungs- und Lehrpersonal ist. Die SP unterstützt das vorliegende Pilotprojekt «Tagesschule 2025» mit Überzeugung.

Gut ausgebildetes Personal ist wichtig

Für eine erfolgreiche Tagesschule braucht es Einsatz und Gestaltungswillen der Schulbehörden und des Personals. Dem Lehr-, Betreuungs- und Hausdienst-Personal wird Flexibilität und Veränderungsbereitschaft abverlangt. Lehrpersonen werden Betreuungsaufgaben und umgekehrt Betreuungspersonen Bildungsaufgaben, zum Beispiel Aufgabenhilfe, übernehmen.
Das geht nicht ohne Weiterbildungs- und Qualifikationsangebote. Für die SP ist es wichtig, dass solche Angebote in Zusammenarbeit mit den Fachhochschulen geschaffen werden. Nur gut ausgebildetes, motiviertes und entsprechend bezahltes Personal kann die geforderte Qualität im Unterricht und in der Betreuung garantieren.
Ebenso wichtig für eine gute Tageschule sind geeignete Räume. Eine Tageschule darf nicht zu einer «Kinderaufbewahrungsstätte» verkommen. Die SP verlangt daher eine aktive und vorausschauende Schulraumplanung. Dies ist für unser städtisches Budget in Zukunft eine grosse Herausforderung.
Der Weg bis zu einem flächendeckenden Angebot an Tagesstrukturen ist noch lang und steinig. Doch endlich geht es los – wir freuen uns auf den Pilotversuch und werden über die Erfahrungen im Schulhaus Am Wasser sicher berichten.

Andrea Nüssli-Danuser, Gemeinderätin SP 10

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