Architektur
Zu Besuch in der «Rose»
An der Limmattalstrasse 159 ist ein Stück Vergangenheit verschwunden – und Neues entstanden. Wo einst ein Restaurant und später eine Socar-Tankstelle beheimatet waren, sind die ersten Bewohner eingezogen.
21. August 2025 — Daniel Diriwächter
Die «Rose» – ein Name, der vielen in Höngg noch heute vertraut ist. An der Limmattalstrasse 159 stand von 1832 bis 1959 das Restaurant «Rose», die erste Wirtschaft im Quartier, in der offenes Bier ausgeschenkt wurde. Zum damaligen Betrieb gehörten nicht nur ein Restaurant, sondern auch eine Bäckerei und eine Kegelbahn.
Nach dem Abriss des Gebäudes im Jahr 1960 machte dort ab 1980 die Tankstelle «Socar Service Rose» von sich reden. Auch sie schrieb Quartiergeschichte: 42 Jahre lang führte Heinz Huber den Betrieb mit Werkstatt und kleinem Shop. Im Oktober 2022 schloss er die Tankstelle (der «Höngger» berichtete).

Doch wo Geschichte verschwindet, entsteht Neues: Im Mai 2023 wurde die Tankstelle abgerissen, kurz darauf begannen die Bauarbeiten für ein Mehrfamilienhaus – geplant und realisiert von der Knörr Architekten AG in Höngg. Und in diesem Jahr war es soweit: Am 4. April folgte die Aufrichte und seit dem 1. Juni ist das neue Gebäude bezugsbereit. Es erinnert dennoch an die Vergangenheit: Eine Rose ziert die Glastür zum Treppenhaus.
Ein Fenster zum Himmel

Der Rundgang in der «Rose» beginnt ganz oben, im vierten Stock. Jede Etage beherbergt eine Wohnung. Das Ziel war eine zeitgenössische Architektursprache, eine klare, einfache Volumetrie und ein Flachdach – wie die Architekten bereits vor einem Jahr im Gespräch mit dem «Höngger» bekanntgaben.
Die Attikawohnung mit zweieinhalb Zimmern ist hell und grosszügig geschnitten. Vier sonnige Balkone bieten Licht von allen Seiten, die Aussicht ist überwältigend: Der Blick auf den Landsitz «zum Weingarten» und dessen Wiese ist einmalig. Dazu ein Oberlicht – ein Fenster zum Himmel. Eichenparkett sorgt für Wärme, die offene Küche mit Kochinsel dürfte selbst Kochmuffel begeistern.

Wie wird wohl dereinst die Einrichtung aussehen? Noch ist alles möglich – die Wohnung stand bis Redaktionsschluss für 1,9 Millionen Franken zum Verkauf.
Die Geschichte geht weiter
Die drei unteren Eigentumswohnungen im ähnlichen Preissegment sind teilweise schon bezogen. Auch dort durfte der «Höngger» reinschauen: Sie ähneln im Grundriss der Attikawohnung, bieten aber mit dreieinhalb Zimmern mehr Platz und verfügen über einen grosszügigen Balkon in Richtung Altstetten; im Erdgeschoss mit lauschigem Gartensitzplatz. Zu jeder dieser Wohnungen gehören weiter Badezimmer. Lamellen- und Sonnenstoren lassen sich elektrisch bedienen.
Selbstverständlich verfügen alle Wohnungen über einen Waschturm, moderne Geräteausstattung und grosse Kellerabteile. Eine Wärmepumpenheizung mit Erdsonden sorgt für umweltfreundliches Heizen. Die Geschichte der «Rose» geht also weiter: Wo früher bierselige Abende gefeiert wurden und eine Tankstelle für Tempo sorgte, entsteht nun eine neue Nachbarschaft.

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