Politik
Zersiedelung stoppen – Kulturland schützen
Bereits 2012 hat die Bevölkerung JA gesagt zur Kulturlandinitiative – jetzt braucht es ein zweites JA für die Umsetzung.
8. November 2016 — Eingesandter Artikel
Damit können wertvolle Landwirtschaftsflächen und Flächen von besonderer ökologischer Bedeutung wirksam geschützt, die fortschreitende Zersiedelung gestoppt und unverbaute Landschaften erhalten werden.
Weitsichtige Vorfahren
Vor 140 Jahren hat eine Häufung von Naturkatastrophen in den Berggebieten – Überschwemmungen, Steinschläge und Lawinen – unsere Vorfahren gezwungen, ein Gesetz für einen wirksamen Waldschutz zu schaffen. Bis dahin wurden Wälder übernutzt und vernichtet, ohne Rücksicht auf die späteren Auswirkungen. Das revolutionäre Neue am Forstpolizeigesetz von 1876 war sein Grundsatz der Nachhaltigkeit: Die Erkenntnis, dass jede Generation Anrecht auf die gleichen Ertragsmöglichkeiten und einen funktionierenden Schutz vor Naturereignissen haben soll. Die Waldfläche konnte sich wieder vergrössern. Einst kahle Berge sind heute wieder bewaldet und die Gebirgstäler wieder bewohnbar, weil der Wald sie schützt.
Unwiederbringlicher Verlust. Heute ist nicht mehr der Wald gefährdet, dagegen steht das landwirtschaftlich genutzte Land unter starkem Druck. Jede Sekunde wird in der Schweiz 1m2 Boden betoniert, im Kanton Zürich sogar fast doppelt so viel. Geht die Bautätigkeit im gleichen Masse weiter, wird unser Kanton in 300 Jahren vollständig zugebaut sein. Die Schaffung neuer Bauzonen geschieht regelmässig auf Kosten von Kulturland. Und anders als beim Wald kann Boden nicht nachwachsen. Wenn der Boden heute zu wenig geschützt ist, lässt sich das später nicht wieder gut machen. Damit die fortschreitende Zersiedelung wirksam gestoppt werden kann, braucht es nun die Umsetzung der Kulturlandinitiative. Diese gefährdet auch die Weiterentwicklung der Gemeinden in keinster Weise, innerhalb der bestehenden Bauzonen hat es noch genügend Reserven für die nächsten 70 Jahre.
Einheimische Lebensmittel
Beim Kauf von Lebensmittel legen immer mehr Leute Wert darauf, dass diese aus der Region stammen. Statt dass Nahrungsmittel um den halben Globus transportiert werden, wird eine lokale Landwirtschaft mit kurzen Transportwegen bevorzugt. Die noch bestehenden 40’000 Hektaren gutes Ackerland im Kanton Zürich können den Bedarf nicht mehr vollumfänglich abdecken. Damit aber auch in Zukunft noch lokale Lebensmittel erhältlich sind, müssen jetzt Acker- und Weideflächen dringend vor weiteren Überbauungen geschützt werden.
Kathy Steiner, Kantonsrätin, Grüne
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