Zehntenabgabe bei der Zunft zur Letzi

Am diesjährigen 14. September durfte die traditionelle Zehntenabgabe der Zunft Letzi in Albisrieden endlich wieder einmal im grossen Garten gefeiert werden.

Die von der gestrengen Obrigkeit gebeutelten Zehntenpflichtigen aus Albisrieden und Altstetten…
… Wollishofen und Wiedikon.
… und den Nachbarzünften Höngg, hier beim erholsamen Spiel...
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Die sonnig-warme Herbst-Sonne half kräftig mit, den von den dräuenden Abgaben schmerzhaft geplagten Zehntenpflichtigen doch noch ein Lächeln abzuringen, wenn ihnen der Albisrieder Untervogt und der städtische Obervogt (Letzi-Zünfter Remo Rosenau und Letzi-Zunftmeister Jürg Vogel) den jährlichen Zehnten in Geld und Naturalgaben abforderten.

Bereits im Mittelalter wurde in den sogenannt «Zehnten-Urbaren» festgeschrieben, welcher Hof wieviel an erwirtschafteten Naturalien und Geld jährlich als Steuern zu entrichten habe. So auch für Altstetten und Albisrieden, die der Stadt Zürich und ihren Institutionen ihren Obolus zahlen mussten. Diese Steuern wurden jeweils durch einen Untervogt aus den Reihen der Dorfbevölkerung eingezogen, vor Ort streng kontrolliert durch den Obervogt der Stadt Zürich.

Die Delegation der Zunft Höngg – die Zünfter im leinenweiss-roten Kleinjogg-Kostüm und ihre Partnerinnen in ihrer Höngger Sonntagstracht – wurden prominent angeführt von Zunftmeister Walter Zweifel. Als eloquente Höngger Zehntenpflichtige amteten René Steiner, der wegen seiner ruinösen Zehntenabgabe 2017 alles verloren habe und daher nur noch als Knecht arbeiten könne, und Daniel Wegmann, der unter Klagen seinen Zehnten in Form von Zwetschgen, etwas Wein und den im Zehnten-Urbar festgeschriebenen zwei Hallern entrichtete. Die eingehenden Steuern – Brot und Käse, Früchte, Wein und Blumen – wurden zum Abschluss der Zehntenabgabe wie üblich als historisch belegtes «Käse-Teilet» an alle Anwesenden verteilt, und dann wurde bis gegen Abend im Freien interzünftig-rustikal gefeiert.

Eingesandt von Ueli Friedländer

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