Die Weinlese selbst erleben

Die diesjährige Weinlese ist beendet. Nicht nur in den Rebbergen, sondern auch im Rebsortengarten Höngg. Dessen Betriebsgruppe lud ein, den Wümmet zu erleben.

Rainer Henn, früherer Dozent an der Rebbauschule Wädenswil, zeigt, wie Weintrauben geerntet werden. (Foto: dad)
Nach gut einer Stunde unter fachkundiger Anleitung von Rainer Henn floss dank einer kleinen Traubenpresse frischer und süsser Traubensaft in die Becher der Teilnehmenden. (Foto: dad)
Im Rebsortengarten an der Appenzellerstrasse. (Foto: dad)
Es gibt nicht nur Rebberge in Höngg, sondern seit sechs Jahren auch einen Rebsortengarten. (Foto: dad)
Rainer Henn vermittelte viel Wissenswertes rund um die Weinlese. (Foto: dad)
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Es gibt nicht nur Rebberge in Höngg, sondern seit sechs Jahren auch einen Rebsortengarten. Dieser liegt bei der Wendeschleife an der Appenzellerstrasse und wurde von einer Betriebsgruppe gegründet, um Interessierten die Reben und das damit verbundene Handwerk näherzubringen.

Insgesamt wachsen dort 250 Rebstöcke, darunter zehn Höngger Rebsorten wie Merlot, Blauburgunder, Regent und Riesling-Silvaner, dazu kommt die historische Sorte Elbling aus dem 19. Jahrhundert. Sie gedeihen auf einem Grundstück der Stadt, das die Betriebsgruppe in Pacht übernommen hat.

Mitte Oktober lud die Gruppe die Anwohnenden ein, den Wümmet mitzuerleben. Bereits zu Sommerbeginn war die Nachbarschaft vor Ort, um zu erfahren, was den Rebsortengarten ausmacht und welche Arbeiten dieser mit sich bringt.

Die Trauben «söndern»

Rund ein Dutzend Interessierte versammelte sich an der Appenzellerstrasse, um der Weinlese aus nächster Nähe mit der Rebbaugruppe beizuwohnen, ohne Maschinen, sondern in Handarbeit. Geleitet wurde der Anlass von Rainer Henn, früherer Dozent an der Rebbauschule Wädenswil, der viel Wissenswertes vermittelte.

So erzählte er, dass die goldgelbe Farbe bei weissen Rebsorten viel Zucker bedeute, hingegen die grüne Farbe auf einen hohen Säuregehalt hinweise. Auch die Kerne verraten viel über die Reife: Schmecken diese beim Kauen nach Kaffee, ist das ideal. Beim Wümmet selbst ging es dann darum, die gesunden von faulen oder unreifen Trauben zu trennen. Dieses Putzen und Sortieren wird im Fachjargon auch «Söndern» genannt.

Frischer Traubensaft

Der Rebsortengarten in Höngg ist durch eine Tafel mit dem Weinweg Höngg verbunden. Max Furrer, der Vorsitzende des Vorstands der Betriebsgruppe, ist stolz auf das Projekt. «Es ist mit elf Rebsorten der vielfältigste Rebberg seiner Art in Zürich, als Rebsortengarten für eine Stadt wohl einmalig, und wir führen diverse Kurse und Führungen durch», sagte er. Vor Kurzem seien Unti-Gruppen der Pfarreien Heilig Geist und Guthirt vor Ort gewesen, um mehr über die Weinlese zu erfahren.

Nach gut einer Stunde unter fachkundiger Anleitung von Rainer Henn floss dank einer kleinen Traubenpresse frischer und süsser Traubensaft in die Becher der Teilnehmenden. «Wir produzieren mit unserem Traubengut keinen Wein», so Max Furrer. Man wolle künftig besonders Familien und Kinder für die Tradition begeistern.

Nach gut einer Stunde unter fachkundiger Anleitung von Rainer Henn floss dank einer kleinen Traubenpresse frischer und süsser Traubensaft in die Becher der Teilnehmenden. «Wir produzieren mit unserem Traubengut keinen Wein», so Max Furrer. Man wolle künftig besonders Familien und Kinder für die Tradition überzeugen.

Eine Tradition, die sich im Übrigen laut dem «Zürichdeutschen Wörterbuch» von Albert Weber und Jacques M. Bächtold ursprünglich «der Wümet» nannte.  

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