Geht es nach dem Gemeinschaftszentrum Höngg (GZ) und dessen Kellerformativ soll Höngg auf der Landkarte der Musikszene eine Rolle spielen: Ab Mitte Februar bis zum Sommer treten dort im Kulturkeller im Rahmen einer neuen Konzertreihe neun vielversprechende Acts auf. «Wir wollten ein regelmässiges Gefäss auf die Beine stellen», sagt Silvana Kohler, Leiterin vom GZ Höngg.

Es handle sich nicht «nur» um eine Konzertreihe, sondern auch um Anlässe, bei denen Mitmachen erwünscht ist. So, wie sich das Kellerformativ in Höngg definiert: als partizipatives Kulturlabel, das jungen Kunstschaffenden eine Bühne – den Kulturkeller – bietet. Doch zunächst suchte Kohler nach engagierten Verantwortlichen, welche diese Idee umsetzen konnten. Sie fand sie in Debora Fenner und Nil Sägesser.

Vielfältiges Angebot

«Ich bin ein grosser Musikfan, selbst Sängerin und schreibe eigene Songs», sagt Fenner gegenüber der «Höngger Zeitung». Sie liebe generell die Kultur und alles drumherum, zumal sie schon in der Eventbranche gearbeitet habe. «Daher fand ich es cool, für das GZ Höngg ein solches Projekt umzusetzen.» Während sich Nil Sägesser um den visuellen Auftritt kümmerte, ist es Fenner, die das Programm gestaltet. «Ich hatte teils schon persönliche Kontakte und teils habe ich die Acts direkt angeschrieben, es ging relativ schnell.» Der Bedarf an Orten, wo noch relativ unbekannte Musikschaffende auftreten können, ist gross. Entsprechend vielseitig sind auch die Musikstile, die nun in Höngg zu hören sein werden. «Wir haben Jazz, Blues, Pop oder auch Country im Angebot, das in den Sprachen Englisch, Deutsch und Mundart», erklärt Fenner. Zukünftig soll das Angebot sich aber in einem noch breiterem Spektrum bewegen.

Den Auftakt am Freitag, 17. Februar, übernimmt die Schweizer Sängerin Valeria Lav. Ihre Musik konzentriere sich auf Aspekte der Liebe, des Lebens, des Schmerzes und alles dazwischen. Ihr Stil sei eine Mischung aus Italo Pop mit einem feinen Hauch von modernem R&B und Neo-Soul, wie das Kellerformativ schreibt. Alle auftretenden Acts erspielen sich sämtliche Einkünfte aus den Ticketeinnahmen.

Sie weiss, was es bedeutet ein Konzert zu spielen

Schon am darauffolgenden Konzert am Freitag, 3. März, wird Fenner selber auf der Bühne stehen. «Ich darf hier meine EP-Release veranstalten und freue mich, an diesem tollen Ort aufzutreten.» Bei ihrem Musikstil handle es sich um «New Country» und gerade die Erfahrung als Songwriter und Sängerin helfe ihr, eine solche Konzertreihe aufzubauen. «Ich weiss, was es bedeutet ein Konzert zu bestreiten.» Es benötige nicht nur eine unermüdliche Leidenschaft für die Musik, sondern eben auch Menschen, die ein Konzert auch abseits der Bühne tragen.

Damit kommt Fenner wieder auf den Grundgedanken des Kellerformativs zu sprechen. «Alle können sich melden, um mitzuhelfen oder auch, um Ideen einzubringen», sagt sie. Für die ersten Konzerte hat sich bereits tatkräftige Hilfe angekündigt: Der Höngger Verein Uccelli, dessen Vision es ist, ein Netzwerk aufzubauen, das dank gegenseitiger Unterstützung und dem Umsetzen gemeinsamer Projekte zum «besten sozialen Hilfswerk» werden soll. Mitglieder des Vereins übernehmen Aufgaben an der Bar. «Es ist eine tolle Kooperation», sagt Silvana Kohler über die Partizipation des noch jungen Vereins. Denn dieser erhalte bei den Konzerten die Möglichkeit, sich vorzustellen. Im besten Fall vergrössert sich das Netzwerk des Vereins und dasjenige des GZ Höngg.