Winterwunderland

Für diesen Ausblick gibt man doch gerne Geld aus.

Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr hat begonnen. Mit ihm hat sich still und heimlich das berüchtigte Januarloch in meine Tasche gebrannt. Das Portemonnaie ist leer, auf dem Konto sieht es nicht besser aus. Auf meiner Liste mit den Vorsätzen für 2019 könnte nun das Wort «Sparen» stehen, da ich diese jedoch noch nie sonderlich konsequent durchgehalten habe, ist Geld nicht das einzige, was ich mir sparen sollte. Aber die typischen Schweizer Bergferien im Schnee haben eben ihren Preis und an diesen muss man sich erst mal gewöhnen, sobald man die Eltern als Reisebegleitung durch Freunde ersetzt. Dieses Jahr ist mir auf der Piste vermehrt der Gedanke gekommen, wie absurd dieses Ski- und Snowboardfahren eigentlich ist. Menschen, die sich Bretter an die Füsse schnallen und vom Skilift aus aussehen wie eine Horde Insekten, rutschen und gleiten – einige eleganter als andere – einen mehr oder weniger steilen Hügel hinunter. Dieses Vergnügen wird eine ganze Woche lang ständig repetiert, bis ein oder zwei Zehen abgefroren oder die Knie ganz blau sind. Das «Gerutsche» findet zudem in extrem unbequemen Schuhen statt und kostet obendrauf ein Vermögen. Ausrüstung, Unterkunft, Ski-Billett, Bergrestaurants und Après-Ski, so betrachtet grenzen diese jährlichen, für viele Schweizerfamilien «normalen» Ferien, an Wahnsinn. Aber was macht man nicht alles, um die Wirtschaft zu fördern. Oder der Umwelt möglichst nachhaltig zu schaden. Der Schneesport macht sich nämlich nicht nur deutlich auf unserem Konto bemerkbar, er hinterlässt auch schlimme Spuren in der Natur und schadet der Umwelt. Für Skipisten werden kilometerweise Wald gerodet, der Mensch lässt wie überall seinen Abfall zurück, Urlaubsorte benötigen unglaublich viel Energie und Pisten werden, aufgrund Mangels an echtem Schnee, künstlich präpariert. Ein absurdes Bild: Weisse Pisten, umrahmt von einer fast saftig-grünen Landschaft. Doch auch ich gehe gerne in die Berge, auch ich rutsche immer wieder dieselben Hügel hinunter. Die Katastrophe im Hinterkopf zu haben schadet jedoch nie.

Lara Hafner, Praktikantin beim «Höngger»

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