Wie leben ältere Menschen in Höngg?

Bei der Veranstaltung zum «Zusammenleben älterer Menschen in Höngg» («ZäMe in Höngg») am 16. Juni wurde diskutiert, woran es der älteren Generation hier im Quartier mangelt.

Nach dem Workshop werden die Ergebnisse studiert und präsentiert. (Foto: Ilias islam)

Wie geht es den älteren Menschen in Höngg? Gibt es genug Angebote für diese Generation? Oder fühlen sie sich einsam? Welche zusätzliche Infrastruktur würden sie sich wünschen? Um diesen und anderen Fragen nachzugehen, hatten das Gemeinschaftszentrum, die Reformierte und die Katholische Kirche sowie die Genossenschaft Zeitgut in den vergangenen Monaten 21 Senior*innen aus Höngg dazu interviewt, wie sie das Zusammenleben und die Vernetzung untereinander empfinden, was gut und was weniger gut funktioniert, welche Veränderungen sie sich dabei wünschen würden und wie ihr eigener Beitrag zu dem Thema aussehen könnte. An der Veranstaltung im katholischen Kirchgemeindehaus präsentierten die Veranstalterinnen nun am 16. Juni die Zusammenfassung der Ergebnisse und luden zur Diskussion über das weitere Vorgehen ein.

Angebot ist gross, aber Bedarf nach Verbesserung ist vorhanden

Wie Nataša Karnath von der Genossenschaft Zeitgut Zürich-Höngg den rund 30 interessierten Teilnehmer*innen schilderte, hatten sich aus den Befragungen vier grobe Themenfelder herauskristallisiert, die weiterer Diskussion würdig waren. Es handelt sich hierbei um die Stichworte «Treffpunkt im Quartier», «selbstorganisierte Nachbarschaftshilfe», «Netzwerke» sowie «bereits bestehende Angebote». In Bezug auf die Angebote habe Höngg zwar schon viel zu bieten, erklärte Karnath. Doch Treffpunkte mit gastronomischen Angeboten seien nach wie vor gefragt. Auch innerhalb der Nachbarschaft sei der Bedarf gross, sich intensiver zu vernetzen, wieder mehr Zeit miteinander zu verbringen oder sich überhaupt richtig kennenzulernen. Darüber hinaus sei die Schaffung und Erhaltung von Netzwerken ein Punkt, der mit zunehmendem Alter wichtiger werde, wenn frühere Kontakte und Freundschaften «wegsterben» oder die Mobilität kleiner wird.

Selber aktiv werden – und ein neues Café für Höngg?

Nun waren die Anwesenden gefragt. An vier Stationen konnten sie unter der Moderation der Organisatorinnen von GZ, Zeitgut und Reformierter Kirche ihre eigenen Bedürfnisse und Lösungsvorschläge austauschen.  Sehr grosses Interesse zeigten die Teilnehmer*innen dabei am Thema «Einsamkeit». Wie man der Einsamkeit entgegenwirken könne, wurde gefragt und intensiv diskutiert. Dass vieles bei einem selber liege und es wichtig sei, selbst aktiv zu werden, war eines der Fazite, die die Teilnehmenden in der Diskussion trafen. Was das genau bedeutet und inwiefern auch diejenigen aktiv werden können, die nicht mehr so fit sind, das wird noch weiter zu diskutieren sein. Ähnlich lebhaft wurde die Frage nach einem notwendigen neuen Treffpunkt besprochen. Ein schönes Café mit kulturellem Programm fehle in Höngg, eines, das nicht nur nachmittags, sondern ganztätig geöffnet habe. Bedarf zeigte sich zudem auch in der Unterstützung bei der Nutzung digitaler Medien.

Apéro riche

Zwei Stunden intensiver Diskussionen waren schnell vorbei. Wer Interesse daran hat, die Ideen weiterzuverfolgen und bei deren Umsetzung behilflich zu sein, der konnte sich zum Abschluss für die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe melden. Auch für weitere Teilnehmende sind die Arbeitsgruppen durchaus offen.
Und dann war Apéro-Zeit. Ein reichhaltiger Apéro erwartete die Teilnehmer*innen. Eine gute Gelegenheit, sich mit Freund*innen und Bekannten weiter auszutauschen – oder gleich neue Netzwerke zu knüpfen.

Kontakt Interessensgruppen:

Dominique Grob, GZ Höngg, dominique.grob@gz-zh.ch, 079 476 50 98

Nataša Karnath, Zeitgut Höngg-Wipkingen,

geschaeftsstelle@zeitgut-zuerich.ch, 077 538 49 93

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