Widerstand gegen Parkplatzabbau

Gegen den Abbau der Blaue-Zone-Parkplätze an der Segantinistrasse und am Kettberg engagieren sich bereits zwei Interessensgruppen. Rückendeckung erhalten sie vom QV, dem HGH und Gemeinderäten aus Höngg.

87 der insgesamt 181 Parkplätze sollen an der Segantinistrasse entfernt werden.

Der «Höngger» berichtete bereits über die beiden Mitwirkungsverfahren der Stadt Zürich im Zusammenhang mit den geplanten Strassenbauprojekten an der Segantinistrasse und am Kettberg. An beiden Strassen haben sich Interessengruppen gegründet, welche ihre Einwände insbesondere gegen den Abbau der Blaue-Zone-Parkplätze fristgerecht eingereicht haben. Auch der Verein Handel und Gewerbe setzt sich gegen die geplanten Massnahmen ein, und der Quartierverein hat an seiner Generalversammlung beschlossen, mit der Stadt Kontakt aufzunehmen und sich für den Erhalt der Parkplätze stark zu machen. Martina Zürcher und Andreas Egli, beide für die FDP im Zürcher Gemeinderat, haben ausserdem am 15. Mai eine schriftliche Anfrage eingereicht. Darin bitten sie den Stadtrat unter anderem um Auskunft darüber, wieso die Ausschreibungen in den Schulferien publiziert wurden, inwiefern bei der Ermittlung der nötigen Anzahl Blaue-Zone-Parkplätze die Hanglage, die öV-Anbindung und das ansässige Gewerbe der betroffenen Strasse berücksichtigt wird und ob noch auf weiteren Strassen in Höngg ein Abbau an blauen Zonen geplant ist, wenn ja, aus welchen Gründen.

Anpassung an die schweizweit gültigen Normen

Die Parkplatzverordnung schreibt vor, dass bei Neubauten Platz für Parkplätze zur Verfügung gestellt werden muss. Demnach sollen laufend neue Parkplätze auf privatem Grund entstehen, und weniger auf öffentlichem Grund benötigt werden, so die Argumentation. Ausschlaggebend für die Aufhebung von Parkplätzen in der Segantinistrasse und am Kettberg seien jedoch nicht neue Parkplätze auf privatem Grund, sondern schweizweit verbindliche Normen beim Strassenbau sowie städtische Standards, sagt das Tiefbauamt der Stadt Zürich auf Anfrage. Bei beiden Strassen sei der Strassenbelag in schlechtem Zustand und die Abwasserkanäle müssten ersetzt werden. Im Zuge der Sanierungsarbeiten würden die Oberflächen diesen Normen angepasst.
Am Kettberg bedeutet dies konkret, dass die Durchfahrts-, die Trottoir- und Parkplatzbreiten angepasst werden müssen. «Die Norm für Durchfahrtsbreiten sieht drei Meter vor, damit beispielsweise auch Kehrricht- und Rettungsfahrzeuge ungehindert passieren können. Beim Kettberg verbleiben abzüglich der Blaue-Zone-Parkplätze heute aber weniger als drei Meter Durchfahrtsbreite auf der Fahrbahn. Weiter müssen Trottoirs mindestens 1,80 Meter breit sein, um gefahrloses Kreuzen, zum Beispiel auch mit Kinderwagen, und maschinelle Reinigung zu ermöglichen».
Bei der Segantinistrasse, so das Tiefbauamt weiter, seien einerseits Normen für Sichtverhältnisse bei privaten Ausfahrten ausschlaggebend für die Verringerung der Blauen Zone gewesen. Andererseits solle an der Segantinistrasse eine Velomassnahme umgesetzt werden. Der städtische Standard verlangt vier Meter Durchfahrtsbreite, wenn Velos und Autos im Mischverkehr auf Quartierstrassen geführt werden. Aufgrund beidseitiger Parkierung in der Segantinistrasse beträgt die Durchfahrtsbreite heute allerdings lediglich drei Meter. Deshalb sei im Projekt nur noch einseitige Parkierung vorgesehen. Alle Fragen und Antworten sind unter www.hoengger.ch einsehbar.

Klarstellung des Verlages
Aus Kreisen der Anwohnenden der Segantinistrasse wurde dem «Höngger» hartnäckig und mehrfach vorgeworfen, das Bild zum Artikel «Reduktion der blauen Zone an der Segantinistrasse» in der letzten Ausgabe manipuliert zu haben: Nie und nimmer seien die Parkfelder dort so leer wie gezeigt.
Gegen diese Verleumdung wehrt sich der Verlag vehement. Zugegeben, das Bild mag nicht ganz zur Aussage des Artikels gepasst haben, doch wer uns Bildmanipulation unterstellt, handelt äusserst fahrlässig. Wir haben noch nie ein Bild manipuliert, um dessen Aussage zu verändern.
Wenn im «Höngger» jemals Fotos manipuliert wurden, dann nur, um zum Beispiel Nummernschilder oder Gesichter unkenntlich zu machen – und in den 1.-April-Ausgaben natürlich. Ansonsten treiben wir mit unseren Informationen in Wort und Bild keine Scherze.
Fredy Haffner, Verlagsleiter Quartierzeitung Höngg GmbH.

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