Wenn Stofftiere und Gips eine Symbiose eingehen

Im gemeinsamen Ferienangebot der beiden Gemeinschaftszentren Höngg und Grünau konnten sich 16 Kinder während vier Tagen lang als bildende Künstler*innen versuchen. Auch Besuche im Museum und im Skulpturenpark standen auf dem Programm.

Aus Gips entstanden phantasievolle Skulpturen, die den Eltern an der Vernissage präsentiert wurden. (Foto: zvg)

An diesem Mittwochnachmittag in der ersten Frühlingsferienwoche findet eine grosse Vernissage im GZ Grünau statt. Aufgeregt wuseln die 16 Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren durch die Räumlichkeiten des Gemeinschaftszentrums, hantieren mit Schere und Kleber, beschriften noch schnell ein paar Zettel und verschwinden dann geheimnisvoll in Richtung Aussenanlage.

«Ihr dürft noch nicht kucken kommen», rufen sie ihren Eltern zu, die eigens zur Ausstellung eingeladen wurden. Denn bevor die Kunstwerke, welche die Kinder in den vergangenen drei Tagen produziert haben, der Öffentlichkeit präsentiert werden können, muss die Vernissage natürlich offiziell mit ein paar Grussworten eröffnet werden.

Birgit Stegmeier, Quartierarbeiterin des GZ Grünau, moderiert zusammen mit vier Kindern das Programm. Gemeinsam erklären sie, was sie in den insgesamt vier Tagen des Ferienangebots «Allerlei Skulpturen», das vom GZ Höngg und dem GZ Grünau zusammen angeboten wird, erlebt haben oder noch erleben werden: Am ersten Programmtag, dem Montag, wurden die Kinder von der Künstlerin Magdalene Baranya mit der Gipsarbeit vertraut gemacht.

Aus eigenen Stofftieren und ausgedienten Spielsachen sollten sie Gipsskulpturen erstellen. Dazu benutzten sie Kartonrollen, die mit Gips verkleidet wurden und so als Verbindungselement zwischen den einzelnen Objekten dienten. Mit Begeisterung erzählen die vier Moderatorinnen von ihren Projekten, die Freude an der kreativen Arbeit ist deutlich spürbar.

Nur das Warten darauf, bis der Gips hart wird, stellte die Geduld der Kinder offenbar auf eine harte Probe, auch wenn zur Beschleunigung des Vorgangs mit einem Föhn nachgeholfen wird: «Das Föhnen war furchtbar langweilig», erklärt Dayan dem Publikum und erntet für sein Leiden mitleidsvolle Blicke.

Am zweiten Tag war ein Museumsbesuch angesagt. Im Kunsthaus hat sich die Gruppe die Skulpturen angesehen. Die Meinungen sind geteilt: «Lauter nackte Menschen waren das, schrecklich», kichern die Kinder.

Bärenhöhle oder Schnecke

Da konzentrierten sich die jungen Künstlerinnen am dritten Tag doch lieber wieder auf ihre eigenen Artefakte. Und die dürfen sie jetzt endlich ihren Eltern präsentieren: Die phantasievollen Skulpturen, von der Bärenhöhle über die Schnecke, die eine Party feiert und das Wolkenhorn bis zum T-Rex-Berg, sind auf dem Platz vor dem Gemeinschaftszentrum aufgebaut und werden nun gebührend gefeiert und bewundert.

Mit einer Tanzeinlage und einem gemütlichen Apéro wird der Anlass abgerundet. Die Gruppe wirkt sehr harmonisch und fröhlich. Ein Eindruck, den Dominique Grob vom GZ Höngg bestätigt: «Die Kinder sind sehr interessiert und aufmerksam bei der Sache. Besonders schön ist es zu sehen, wie sich hier auch neue Freundschaften zwischen Kindern, die in der Grünau wohnen und den Höngger Teilnehmerinnen entwickeln», freut sie sich. Für den letzten Kurstag ist schliesslich noch ein Besuch im Skulpturenpark in Steinmaur geplant, wo die Gruppe die Gelegenheit haben wird, den Künstlerinnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Und vielleicht auch noch ein wenig fachsimpeln können, so von einer/m bildenden Künstler*in zur/m nächsten.

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