Wellen, Wind und gute Atmosphäre

16 Jugendliche der Pfarrei Heilig Geist erlebten vom 12. bis 19. August eine unvergessliche Segelwoche in Holland.

Nach der Reise: happy, aber auch ziemlich «kaputt».
Essensreste wurden optimal genutzt.
Beim Ziehen an der Schot ist das Timing besonders wichtig.
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Schon im letzten Jahr waren viele der Teilnehmenden auf «grosser Fahrt» mit einem Segelschiff durch das Ijssel- und Wattenmeer. Sie wussten also einerseits, worauf sie sich eingelassen hatten, nämlich gemeinsam einen über 100-jährigen Zweimaster zu segeln, und dabei die Anweisungen von Skipper und Maat möglichst schnell und genau auszuführen. Und ausserdem alles selbst zu erledigen, was nötig ist, damit eine Gruppe von gut 20 Menschen eine Woche lang auf einem Schiff leben kann: einkaufen, kochen, abwaschen, putzen.

Natur erleben – Genuss und Anstrengung

Bereits am ersten Tag deutete sich an, dass sich Wind und Wellen bei diesem Segeltörn stärker bemerkbar machen würden als im letzten Jahr: Mit bis zu Windstärke sechs trieb der Wind das Schiff zu im Schnitt über sieben Knoten an, sodass das Ijsselmeer locker an einem Nachmittag durchquert werden konnte. Zum Glück ermöglichten die nächsten beiden Tage den Sonnenanbetern sogar an Deck zu «sünnele» und vor dem «Trockenfallen» während der Ebbe noch bei ruhiger See zu baden. Später forderte zunehmend regnerisches und stürmisches Wetter Skipper und Crew einiges ab, und der Seegang bescherte nicht nur tolle Videos, sondern eben auch komplett durchnässte Kleider und bei einigen auch Seekrankheit. Am eigenen Leib konnten die Jugendlichen spüren, wie sehr Menschen früher der Natur ausgeliefert waren, und wie sich das Geniessen der Weite und Schönheit des Meeres mit Gefahren und Strapazen abwechseln konnten.

Teamwork und Teamgeist

Stärkt es den Teamgeist, eine Woche zusammenarbeiten zu müssen und auf engem Raum «zusammengepfercht» zu sein? Oder geht so etwas umgekehrt wohl nur gut, wenn schon vorher ein guter Zusammenhalt, Teamgeist vorhanden war? Beides stimmt wohl. Jedenfalls brauchte es einige Segelmanöver, bis alle die fremden Ausdrücke wie «Backstag», «Schot», «Fock», «Dirk» und so weiter den richtigen Gegenständen zuordnen konnten und wussten, was ein Kommando bedeutete und was sie wann zu tun hatten, ob an der Schot, an den Tauen oder der Schwertkurbel. Doch am Schluss der Woche waren das Zusammenspiel zwischen Skipper, Maat und Crew und der Teamgeist so entwickelt, dass auch bei schwerem Wetter richtig gesegelt werden konnte und jeder dort aushalf, wo es gerade nötig war. Gerade damit zeigten sich alle besonders zufrieden: «Man fühlt sich so nützlich, und es ist richtig toll, wie wir als Team voll funktioniert haben», hiess es. Das galt auch für die «Ämtli», und das Ergebnis liess sich sehen: feines Essen und ein ziemlich sauberes, aufgeräumtes Schiff.

Tolles Erlebnis

Neben dem Segeln blieb immer genug Zeit für gute Gespräche, um Musik zu hören, zusammen «Werwölfle» oder anderes zu spielen und für die allabendlichen Erkundungsgänge durch Watt und Dünen oder die schönen Hafenorte. Was – ausser schönen Bildern, Videos und Erinnerungen – bleibt, ist die spürbare Gemeinschaft, in der man auch auf die Leute zuging, die nicht die besten Freunde waren. Vielleicht bleiben sogar tiefere Freundschaften, und die Erfahrung, dass man «Grosses» nur gemeinsam erreichen kann. Dafür dankten alle Teilnehmenden Skipper Roman und dem Leitungsteam der Pfarrei, André Bürkler, Chiara Corina und Matthias Braun, sehr herzlich. Einige verabschiedeten sich mit dem festen Vorsatz: «Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!»

Eingesandt von Matthias Braun

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