Politik
Wann schliesst die Quartierwache Höngg?
Im Gemeinderat haben Martina Zürcher-Böni und Andreas Egli (beide FDP) eine Schriftliche Anfrage eingereicht. Sie betrifft die geplante Zentralisierung der Quartierwachen der Stadtpolizei Zürich.
28. Juli 2025 — Redaktion Höngger
Bereits im Juli 2024 hatte die Stadt Zürich über ihre überarbeitete Standortstrategie für die Stadtpolizei informiert. Künftig sollen die Polizistinnen und Polizisten von drei regionalen Stützpunkten sowie einem zentralen Hauptstandort aus operieren.
Geplant sind ein Stützpunkt City an der heutigen Regionalwache City (Urania), ein Stützpunkt West auf dem Albis-Areal in Albisrieden sowie ein Stützpunkt Nord im Airgate-Gebäude in Oerlikon. Der Hauptstandort wird neu nicht mehr im Stadtzentrum, sondern im Kreis 5 an der Förrlibuckstrasse eingerichtet, in unmittelbarer Nähe zur Kriminalabteilung der Stadtpolizei.
Anzeigen vor Ort verlieren an Bedeutung
Diese Zentralisierung soll bewirken, dass künftig mehr Polizistinnen und Polizisten für den Einsatz auf der Strasse verfügbar sind. Denn die dezentralen Quartier- und Regionalwachen binden derzeit laut der Stadt einen grossen Teil des Personals im Innendienst. Zudem hätten sie in den letzten Jahren – insbesondere für die Anzeigeerstattung – stark an Bedeutung verloren. Viele Delikte können mittlerweile rund um die Uhr online gemeldet werden.
Dank der Zentralisierung soll die Polizei in den Quartieren künftig mit mehr Streifenwagen-, Bike- und Fusspatrouillen präsent sein. Dadurch werde sie sichtbarer und ansprechbarer für die Bevölkerung. Die Verantwortung für die einzelnen Quartiere und damit auch polizeiliche Ansprechpersonen vor Ort sollen bestehen bleiben.
Schriftliche Anfrage
Diese Pläne der Stadtpolizei haben am 9. Juli zu einer Schriftlichen Anfrage im Gemeinderat geführt. Die FDP-Gemeinderäte Martina Zürcher-Böni und Andreas Egli möchten wissen, wie lange die Quartierwache Höngg noch betrieben wird und wie die Stadtpolizei danach ihre Präsenz im Quartier sicherstellen will.
In ihrer Anfrage thematisieren sie auch die Liegenschaft an der Limmattalstrasse 160. Sie erkundigen sich, was nach einem möglichen Auszug der Polizei mit den Räumlichkeiten geplant ist. Sollte das Gebäude im Besitz der Stadt bleiben, interessiert sie, inwiefern die Interessen des Quartiers in die künftige Nutzung einbezogen werden.
Was passiert mit dem Gebäude?
Zürcher-Böni und Egli weisen darauf hin, dass aktuell viele Geschäftsliegenschaften mit Erdgeschossnutzung rund um den Meierhofplatz leer stehen – was sich negativ auf die Belebung des Quartiers auswirkt. Es sei daher wichtig, dass auch nach einem allfälligen Wegzug der Stadtpolizei eine attraktive Nutzung im Erdgeschoss sichergestellt wird.
Auf Anfrage der «Höngger Zeitung» teilt die Stadtpolizei mit, dass sie sich zum Inhalt der Schriftlichen Anfrage derzeit noch nicht äussern kann. Man werde zunächst die Antwort aus der Politik abwarten.
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