Am Anfang war der Wein – das sagt zumindest Simone Wick, die die Leitung Gastronomie und WeinWerkstatt bei Zweifel 1898 AG innehat. «Ich war schon immer ein Genussmensch und eine Weinliebhaberin», sagt Wick lächelnd. In ihrer Heimat St. Gallen absolvierte sie die Lehre als Koch (die weibliche Formexistiert in diesem Metier nicht) im Gourmetbereich. Eine Aufgabe, welche sie anschliessend ins Engadin brachte. Dann kam die Hotelfachschule in Zürich mit Praktika in angesehen Häusern wie dem Palace Luzern. «Der Weinkeller dort hat mich fasziniert, da wusste ich, dass ich irgendwann in diesem Bereich tätig sein will.» Das tat sie im Anschluss konsequent und liess dabei auch das Eventmarketing miteinspielen. Wohnhaft in Höngg, sei ihr die Zweifel 1898 AG immer aufgefallen. «Ich sagte mir, das ist der ideale Arbeitgeber, dort kann ich meine Erfahrung perfekt einbringen.» Also schrieb Wick eine Blindbewerbung – mit Erfolg: Vor eineinhalb Jahren begann Wick dort im Eventbereich, den sie kontinuierlich aufbaut. «Mir geht es um die Verknüpfung von Weinerlebnissen, Genuss, Handwerk und den Menschen in Form von Workshops und Events», sagt sie. Dabei sollte es nicht bleiben. Seit April hat sie zusätzlich die Leitung der Gastronomie dem hauseigenen Restaurant Weinbeiz. Das Konzept: rustikal-währschaft, saisonal – und mit viel Herz verknüpft.

Ein junges Team

Wick leitet ein dynamisches Team von sechs Mitarbeitenden, zwei in der Küche und vier im Service, das sich im Restaurant Weinbeiz um das kulinarische Wohl der Gäste kümmert. «Ich bezeichne uns als junges Team, weil wir alle relativ neu hier arbeiten», so Wick. Bis vor Kurzem war das Restaurant Weinbeiz auf das Abendgeschäft konzentriert, jetzt kam neu seit dem Juni auch ein Mittagsangebot dazu. «Wir haben viel Gewerbe an unserem Standort, also packte ich die Chance, eine Mittagskarte zu kreieren», so Wick. Traditionelle Gerichte werden in der Weinbeiz generell modern interpretiert, das trifft auch auf das neue Mittagsangebot zu – zum fairen Preis. «Wir achten auf eine schlanke Karte, auf gesunde Lebensmittel und vermeiden Foodwaste.» Das Angebot ist dennoch beachtlich: Zunächst das klassische Mittagsangebot mit den drei Menüs «Fleischtiger», «Fleischlosglücklich» und «Zweifellose Empfehlung». Darunter kann ein feines Schweinsgeschnetzeltes sein, aber auch eine leichte Gemüsetortilla. Der beliebte Fitnessteller befindet sich ebenso im Angebot. Zur Mittagskarte gesellt sich die Karte «Frischer Wind», auch abends erhältlich, das mit saisonalen Gerichten wie einer Heusuppe oder einem Siedfleischsalat punktet. Ein Geheimtipp ist die dritte Karte: Diverse Flammkuchen, serviert auf dem Holzbrett. «Jetzt im Sommer achten wir darauf, dass die Gerichte leicht sind, aber auch traditionell.» Dazu serviert die Weinbeiz selbstverständlich auch edle Tropfen.«Unsere Gäste nehmen sich nach der Pandemie vermehrt Zeit, um auch ein Mittagsmenü zu geniessen», sagt Wick.

Grosse Pläne

Wick legt neben den Gerichten und der Konzeptplanung sowie den Workshops und Events immer noch stark ihren Fokus auf den Wein.
Sie besucht die Weinakademie und ihr nächstes Ziel ist, das «Weinakademiker Diploma» zu erhalten, also quasi das Bachelor-Diplom. Dieses sei eine Stufe unter dem «Master of Wine». Und nur fünf Personen in der Schweiz tragen diesen Titel. Gut möglich, dass Simone Wick einmal in dieser Liste genannt wird.