Vorlage privaten Gestaltungsplan Areal Hardturm-Stadion

Die Alternative Liste lehnt die Vorlage dezidiert ab. Es gibt sehr viele Gründe gegen die Vorlage, es würde hier aber den Rahmen sprengen, alle Gründe aufzulisten. Das Projekt verdient bei näherer Betrachtung den Titel «städtebaulicher Wahnsinn». In einem der am dichtesten besiedelten Stadtteile wird mit einer fast kompletten Versiegelung des Grundstücks noch mehr verdichtet. Rund 90 Prozent des rund 55’000 m2 grossen Grundstücks wird unterbaut, unter anderem auch für die 680 unterirdischen Parkplätze (250 Plätze sind für das Fussballstadion reserviert). Grosskronige Bäume haben in einer solchen Konstellation keine Chance, da sie viel freien Erdraum brauchen, um grosse Wurzeln bilden zu können. Die rund 80 grosskronigen Bäume, welche die Ensemble-Entwickler grossmundig als «fast ein Wald» verkaufen, werden hauptsächlich an den Rändern der Überbauung entlang an stark befahrenen Strassen gepflanzt. Die Bäume werden dabei einem zusätzlichen Stress, nämlich dem Dreck und Abgasen des Autoverkehrs ausgesetzt. Es ist jetzt schon klar, dass sich die Bäume nicht wohl fühlen und gut entwickeln werden. Aktuell stehen die Städte wegen des Klimawandels enorm unter Druck. Um die künftigen Hitzesommer gut überstehen zu können, braucht es keine versiegelten Flächen, sondern mehr Grünflächen und Bäume. Einziger Lichtblick im dreiteiligen Ensemble ist die gut durchdachte Genossenschaftssiedlung mit bezahlbaren Wohnungen. Doch diese macht die Nachteile vom Ensemble mit den zwei 137 Meter hohen Luxustürmen nicht wett.

Judith Stofer, Kantonsrätin AL, Zürich

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