UBS schliesst Filiale, Bancomate bleiben

Die UBS will im Zuge eines Sparprogramms 44 ihrer 239 Schweizer Filialen schliessen. Auch die Filiale in Höngg ist davon betroffen. Die Bancomaten sollen aber erhalten und durchgehend zugänglich bleiben, so die Grossbank.

Die UBS Filiale in Höngg schliesst per März 2021. Die Bankomaten bleiben.

Am 12. Januar bestätigte die UBS offiziell den vortags enthüllten Sparplan: Sie will 44 ihrer 239 Filialen in der Schweiz 2021 schliessen. Als Hauptgrund nennt die Grossbank veränderte Kund*innenbedürfnisse: Während die Schaltertransaktionen in den vergangenen fünf Jahren jährlich um zehn Prozent abgenommen hätten, habe das E-Banking und Mobile-Banking stark zugelegt – «sowohl bei jüngeren als auch älteren Generationen», so die Medienstelle auf Anfrage. Auch die UBS-Niederlassung in Höngg soll per Ende März ihre Schalter schliessen. Betroffen vom Abbau sind hier zwei bis drei Mitarbeiter*innen. Die UBS will die Geldautomaten am Meierhofplatz belassen. Diese sollen permanent zugänglich sein. Die UBS bleibt also Mieterin der Liegenschaft an der Limmattalstrasse 180. Bei der Credit Suisse, welche im November 2020 ihre Dienstleistungen in Höngg einstellte, arbeite man mit Hochdruck daran, einen Standort für einen Bancomaten zu finden, sagt die Medienstelle auf Anfrage. Beide Grossbanken stellen jedoch fest, dass die Bargeldbezüge in den vergangenen Jahren jährlich um zehn, respektive zehn bis 15 Prozent zurückgegangen sind. Diese Tendenz war also bereits vor Corona zu beobachten. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stellte im März und April einen Rückgang der Bargeldnachfrage fest. Dieser betraf in erster Linie die kleineren Stückelungen. «Hauptgrund dafür dürften die reduzierte Wirtschaftsaktivität und der eingeschränkte Detailhandel gewesen sein», so die SNB auf Anfrage. Hinzu komme, dass Geschäfte und Kund*innen während der Coronakrise bargeldlose Zahlungen bevorzugten. Seit Mai erhole sich die Nachfrage nach kleineren Stückelungen jedoch wieder. «Der wertmässige Notenumlauf ist weiterhin steigend», so die SNB.

Bargeld weiterhin das meistgenutzte Zahlungsmittel

Eine Umfrage der SNB von 2017 ergab, dass von allen erfassten Zahlungen 70 Prozent bar abgewickelt werden. Am Wert gemessen machen diese Ausgaben aber nur 45 Prozent der Gesamtsumme aus, da Bargeld vor allem für kleinere Beträge verwendet wird. «Bargeld wird aber auch immer wieder für grössere Beträge eingesetzt: 35 Prozent der nicht regelmässig wiederkehrenden Zahlungen von mehr als 1000 Franken werden bar beglichen», heisst es im Bericht der Nationalbank. Neben einem durchschnittlichen Bargeldbestand im Portemonnaie von 133 Franken zahlt die Schweizer Bevölkerung am liebsten mit Debit- oder Kreditkarte, mit Abstand am häufigsten werden Debitkarten wie Maestro/EC-Karte oder Postcard verwendet. Von den erfassten Transaktionen werden 22 Prozent damit abgewickelt, während der entsprechende Anteil bei der Kreditkarte fünf Prozent beträgt. Bei neuartigen Bezahlverfahren wie Bezahl-Apps oder kontaktlosen Kartenzahlungen bewegen sich die Nutzungszahlen dagegen auf sehr tiefem Niveau. Diese Umfrage wurde im vergangenen Jahr wiederholt, die Ergebnisse sollen im Sommer dieses Jahres veröffentlicht werden.

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