«Tramlinie 17 Werdhölzli bis HB»: Petition lanciert

An der Generalversammlung der IG Am Wasser/Breitensteinstrasse (IGAWB) wurde eine Petition für die Beibehaltung der Tramlinie 17 vom Werdhölzli bis Hauptbahnhof lanciert. Der Quartierverein Höngg (QVH) verweigert die Unterstützung.

Mit der Erweiterung der Tramlinie 8 über die Hardbrücke zum Werdhölzli, Inbetriebnahme voraussichtlich 2018, wird die Linienführung der Tramlinie 17, ehemals 4, geändert: Sie soll zur Verlängerung der Linie 8 werden und vom Werdhölzli zum Escher-Wyss-Platz führen, dort rechts bis zur Pfingstweidstrasse unter und von dort aus auf der Hardbrücke fahren, um den gleichnamigen Bahnhof zu bedienen. Die neue Linie 17 wird nur noch zu den Stosszeiten von 6.30 bis 8.30 und 16.30 bis 18.30 Uhr von der Haltestelle Hardturm bis zum Hauptbahnhof geführt, was vor allem auswärtigen Pendlern diene, wie die Kritiker monieren. Diese, zusammengesetzt aus den Quartiervereinen Kreis 5, Wipkingen und Grünau, der IG Am Wasser/ Breitensteinstrasse, IG Hardturmquartier und dem Gewerbe Kreis 5 Züri-West, wehrten sich bereits 2012 in einem offenen Brief gegen diese Pläne. Es folgten Vorstösse und Gespräche mit den VBZ, die jedoch gemäss der Interessenvertreter ergebnislos blieben. Deshalb entschloss man sich zur «Petition Tram 17 bis HB». Diese wurde auch an der Generalversammlung der IGAWB vom 24. März vorgestellt. Für einiges Erstaunen sorgte dabei der Umstand, dass der Quartierverein Höngg nicht bereit ist, die Petition zu unterstützen, obwohl im Gebiet entlang der Limmat auch auf Höngger Seite viele von den Plänen der VBZ betroffen sind. «Die IG Hardturm versuchte im Vorfeld, die Petition möglichst breit abzustützen», berichtet Martin Zahnd, Präsident der IGAWB, «alle betroffenen Quartiervereine haben ihre Unterstützung zugesagt und nur der QVH steht abseits – und dies, nachdem ein initialer Brief noch vom QVH mitunterzeichnet worden war.» Dieser Rückzieher sorgte an der GV für Empörung: «Offenbar scheint der QVH den Bereich Am Wasser, die Hardegg-, Grossmann- und Untere Bäulistrasse nicht wirklich als zu Höngg zugehörig zu betrachten», so Zahnd.

Der QVH ist in Verkehrsfragen derzeit generell zurückhaltend

Mit der Reaktion der IGAWB konfrontiert, legte QVH-Vorstandsmitglied Andreas Egli im Namen des QVH dar, dass die Zurückhaltung des QVH übergeordnete Gründe hat: «Anlässlich der Sitzung des Quartiervereins vom 18. März ergab sich im Vorstand keine Mehrheit für die Unterstützung der Petition. Dazu ist anzumerken, dass der Quartierverein im Rahmen des runden Tisches zum ‹Verkehrskonzept Kreis 10› zuletzt in intensiven Diskussionen mit der Stadt und diversen Interessenvertretungen und Gruppierungen im Kreis 10 involviert war. Die Resultate und Erkenntnisse aus diesen Gesprächen liegen von Seiten der Stadt noch nicht auf dem Tisch. Der Quartierverein vertritt die Linie, bis zum Vorliegen dieser Ergebnisse in verkehrspolitischen Belangen Zurückhaltung zu üben. Vor diesem Hintergrund wurde auch die Expresspetition der FDP 10 für eine ÖV-Schnellverbindung zwischen Höngg und dem HB und gegen die Einführung von Tempo 30 auf Durchgangsachsen des öffentlichen Verkehrs durch den QV formell nicht unterstützt.» 

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