Stadt
Strassensanierungsprojekte Segantinistrasse und Kettberg in Höngg
Das Tiefbauamt der Stadt Zürich gibt Antworten zum Thema Strassensanierungen am Kettberg und an der Segantinistrasse.
28. Mai 2019 — Redaktion Höngger
Gegenüber des Tagesanzeigers äussern Sie, dass der Parkplatzabbau an der Segantinistrasse und am Kettberg nichts mit der Parkplatzverordnung zu tun hat – ist das richtig?
Grundsätzlich legitimiert die Parkplatzverordnung eine Verringerung von Parkplätzen im öffentlichem Raum. Sie schreibt vor, dass bei Neubauten Platz für private Parkplätze zur Verfügung gestellt werden muss. Weil es laufend neue Parkplätze auf Privatgrund gibt, braucht es demnach weniger Parkplätze im öffentlichen Raum.
Ausschlaggebend für die Aufhebung von Parkplätzen in der Segantinistrasse und am Kettberg sind jedoch nicht neue Parkplätze auf privatem Grund, sondern schweizweit verbindliche Normen beim Strassenbau sowie städtische Standards. Bei Strassensanierungsprojekten darf nur mit Begründung von der Norm abgewichen werden. Die Gründe für die geplanten Parkplatzaufhebungen in den beiden Projekten sind unterschiedliche:
Die Durchfahrts-, die Trottoir- und Parkplatzbreiten im Kettberg sind heute nicht normgerecht. Die Norm für Durchfahrtsbreiten sieht gemäss Normalien über die Anforderungen an Zugänge (Zugangsnormalien) 3 Meter vor, damit beispielsweise auch Kehrricht- und Rettungsfahrzeuge ungehindert passieren können. Beim Kettberg verbleiben abzüglich der Blaue- Zone-Parkplätze heute aber weniger als 3 Meter Durchfahrtsbreite auf der Fahrbahn. Weiter müssen Trottoirs mindestens 1,80 Meter breit sein, um gefahrloses Kreuzen (z. B. auch mit Kinderwagen) und maschinelle Reinigung zu ermöglichen.
Bei der Segantinistrasse waren einerseits Normen für Sichtverhältnisse bei privaten Ausfahrten ausschlaggebend für die Verringerung der Blauen Zone. Andererseits soll an der Segantinistrasse eine Velomassnahme umgesetzt werden. Der städtische Standard verlangt 4 Meter Durchfahrtsbreite, wenn Velos und Autos im Mischverkehr auf Quartierstrassen geführt werden. Aufgrund beidseitiger Parkierung in der Segantinistrasse, beträgt die Durchfahrtsbreite heute allerdings lediglich 3 Meter. Deshalb ist im Projekt nur noch einseitige Parkierung vorgesehen.
Wieso wurden für diesen ersten Abbau ausgerechnet diese beiden Strassen gewählt?
Der Strassenbelag ist in beiden Strassen in schlechtem Zustand und die Abwasserkanäle müssen ersetzt werden. Bei jedem Sanierungsprojekt, bei dem die Strasse aufgerissen wird, passen wir die Oberfläche möglichst gemäss den geltenden Normen an.
Sind weitere Strassen in Höngg in naher Zukunft betroffen?
Immer wenn eine Strassensanierung, Erneuerung der Werkleitungen und Abwasserkanäle nötig ist, wird auch die Oberfläche angeschaut. Unter den aktuell geplanten Projekten in Höngg sind wir auf keine mit grösserem Parkplatzabbau gestossen.
Wie ermitteln Sie, wie viele blaue-Zone Parkplätze zur Verfügung gestellt werden? Gibt es Richtwerte?
In Höngg gibt es gemäss den aktuellsten Zahlen etwa 17 Prozent mehr Parkplätze in blauen Zonen als Parkplatzkarten für blaue Zonen ausgestellt wurden. Das gibt uns einen gewissen Spielraum. Ausserdem erheben wir ein Kompensationspotenzial, wobei Parkplätze auf dem öffentlichen Grund mit Parkplätzen auf privatem Grund kompensiert werden. Dies geschieht beispielsweise bei Ersatzneubauten für ältere Häuser, die bisher über keine Parkplätze auf dem Grundstück verfügten, neu aber eine Tiefgarage haben und Besucherparkplätze anbieten.
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