SP10 präsentiert Resultate der Wohnumfrage im Kreis 10

In Zürich zu wohnen, ist ein Privileg – hier eine bezahlbare Wohnung zu finden, aber häufig ein Ding der Unmöglichkeit.

Gemeinderat Florian Utz präsentierte vor rund 50 Gästen die Resultate der Wohnumfrage, welche die SP im Kreis 10 durchgeführt hat. Die Beteiligung war sehr erfreulich: 1291 Höngger*innen und Wipkinger*innen haben an der Umfrage teilgenommen. Die grosse Mehrheit davon hat – wie die Antworten zeigen – die Wohnungssuche in der Stadt Zürich als sehr schwierig erlebt. Positiv ist dafür, dass über 80 Prozent der Befragten mit ihrer Wohnsituation zufrieden sind. Gelobt wurden vor allem die Lage und der Zustand der Wohnungen.
Gleichzeitig ist die Angst verbreitet, die Wohnung durch Leerkündigungen zu verlieren: Bloss 38 Prozent machen sich diesbezüglich keine Sorgen. Auch die Höhe der Mieten ist ein offensichtliches Problem: Weniger als zehn Prozent der Befragten finden die Wohnungspreise in Zürich «in Ordnung». Die hohen Mieten kommen häufig durch ungerechtfertigte Mietzinserhöhungen zustande: Ein Viertel der Befragten hat bereits selber eine solche erlebt. Kein Wunder, wünschen 75 Prozent der Teilnehmenden mehr Unterstützung, um Mietzinse anfechten zu können. Auch weitere Massnahmen gegen die Mietzinsspirale stossen auf grossen Anklang: So fordern 82 Prozent bei Ersatzneubauten mehr Auflagen zu den künftigen Mietzinsen. Ebenfalls 82 Prozent befürworten, dass die Stadt mehr Wohnungen kauft.

14 Milliarden mehr Miete als gesetzlich erlaubt

Gemeinderätin Lisa Diggelmann moderierte die anschliessende Diskussion mit Nationalrätin Jacqueline Badran, Stadtratskandidatin Simone Brander und Gemeinderat Florian Utz. Auch das Publikum stellte viele Fragen und konnte Interessantes lernen: Vielen war zum Beispiel nicht bewusst, dass das Mietrecht die Höhe der zulässigen Rendite auf zwei Prozent beschränkt. Leider wird dies zu wenig durchgesetzt: Gemäss einer Studie zahlen die Mieter*innen jedes Jahr 14 Milliarden Franken mehr Miete als gesetzlich erlaubt wäre.
Nur schon dieses Beispiel zeigt, dass es mehr gemeinnützige Wohnungen braucht. Um das vom Volk beschlossene Ziel, den Anteil dieser Wohnungen auf einen Drittel zu erhöhen, zu erreichen, braucht es aber noch zusätzliche Anstrengungen. Momentan sind nämlich vor allem die Immobilienkonzerne und Anlagefonds auf Einkaufstour: Geht die Entwicklung so weiter wie in den letzten zehn Jahren, gehört ihnen bis zum Jahr 2050 die Mehrheit der Wohnungen – mit verheerenden Folgen für die Mieten. Damit es nicht so weit kommt, wird die SP im Januar 2022 eine Volksinitiative lancieren.

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