So war das Kindermusical «Maria Magdalena» zum Palmsonntag

Über 300 Teilnehmende waren beim Familiengottesdienst in der Katholischen Kirche Heilig Geist am Palmsonntag zugegen. Sie erlebten auch eine musikalische Darbietung.

Beim Kindermusical am Palmsonntag in der Katholischen Kirche Heilig Geist. (Foto: Pfarrei Heilig Geist)

Es war ein seltener Anblick: Die fast bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche Heilig Geist am vergangenen Palmsonntag. Jung und Alt waren zum Familiengottesdienst gekommen, um das Passionsmusical «Maria Magdalena» zu sehen. Wie immer am sechsten und letzten Sonntag vor Ostern begann der Gottesdienst mit der Palmzweigsegnung auf dem Kirchplatz.

Von dort führte eine kleine Palmprozession mit dem «antik» gewandeten Schauspielensemble in die Kirche. Danach zog das Musical «Maria Magdalena» das Publikum in seinen Bann. In drei Teilen, verteilt auf den Gottesdienst, spielten und sangen zehn Kinder unter Leitung von Chorleiterin und Theaterpädagogin Vivien Siemes vom ersten Moment an mit spürbar grosser Freude.

Die wichtigste Zeugin

Eine schwungvolle Choreographie der Lieder unterstrich die jeweilige Stimmung: Die Ausgrenzung einer als «verwirrt» geltenden Frau, ihr Leiden unter Krankheit und Ablehnung und ihre Befreiung, nachdem sie von Jesus geheilt war, waren Thema.

Aber auch ihre Entschlossenheit, Jesus zu folgen und zugleich ihr Selbstbewusstsein, das sie davor bewahrt, sich von Judas ihr gesamtes Vermögen abluchsen zu lassen, wurden hervorgehoben. Dass die Pharisäer, die Jesus beneiden und verurteilen, von Erwachsenen statt von Kindern gespielt wurden, kann als Kommentar verstanden werden, wie weit manche Erwachsene und besonders Vertreter religiöser Institutionen sich von der Nächstenliebe Jesu entfernt haben.

Genauso verdeutlichte die Inszenierung, dass die männlichen Jünger die Frauen nicht an Jesu Abschiedsmahl teilnehmen lassen wollen. Und doch wird Maria Magdalena, gerade weil sie ihre bleibende Nähe zu Jesus spürt und ihre Trauer zulässt, jener Mensch, der erlebt, dass Jesus auch nach seinem Tod am Kreuz lebendig ist: Sie wird die erste und wichtigste Zeugin der Auferstehung.

Langer Applaus

Mit langanhaltendem Applaus wurden die Kinder, Vivien Siemes und ihr Team – Gerda Fäh, Monika Wenzinger und Ivan Horvatic – für ihre grosse Leistung belohnt. Zum Schluss des Gottesdienstes begrüssten Gemeindeleiter Matthias Braun und Adrian Stössel im Namen der Kirchenpflege den neuen priesterlichen Mitarbeiter Nazar Zatorsky, der seinen ersten Gottesdienst in Höngg feierte. Und weil er zugleich Geburtstag hatte, erklang «Viel Glück und viel Segen» durch den Kirchenraum.

Als Zeichen dieses Segens konnten die Teilnehmenden Palmzweige mitnehmen sowie auch Osterkerzen, die von Schüler*innen der katholischen Schulen verkauft wurden. Auch beim anschliessenden feinen Risotto-Essen im Pfarreisaal war der Andrang so gross, dass man sich seinen Platz suchen musste.

Eingesandt von Matthias Braun

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