Sie verkauften Chips für den guten Zweck

Der Hofbesitzer Men Juon aus Scuol machte mit seinem Team Halt auf dem Hönggerberg. Er baut Kartoffeln wie vor 100 Jahren an und verkaufte Chips, aus dessen Erlös ein Teil an die Stiftung «Chance für das kritisch kranke Kind» geht.

Bei der «Kartoffel-Fahrt mit Apéro» auf dem Hönggerberg. (Foto: dad)

Ein nicht alltäglicher Besuch kündigte sich am vergangenen Samstag auf dem Hof von Familie Willi auf dem Hönggerberg an: Zwei Pferdefuhrwerke aus Scuol und Küblis, angeführt von Men Juon, gaben sich dort die Ehre. Im Gepäck: Chips für den guten Zweck. Der Clou: Juon baut auf seinem Hof auf 1400 Metern Höhe Kartoffeln mit Pferdestärke an – und erntet sie auch entsprechend. «Unser Ziel ist es, die Menschen für den Ackerbau zu sensibilisieren», sagte Juon im Oktober 2021 gegenüber der Bündner Zeitung. 

Daran hat sich seither nichts geändert: Auf einem zehn Are grossen Acker im Unterengadin baut Juon mittlerweile neun Sorten an. Die Idee, Kartoffeln wie vor 100 Jahren anzubauen und zu ernten, stammt ursprünglich von Simon Grämiger, einem Hufschmied aus Küblis. Dieser hatte bereits Erfahrung mit der Ackerbewirtschaftung mit Pferdegespann. Grämiger wollte seinen Kindern zeigen, wie viel Arbeit notwendig ist, bis die Kartoffeln auf dem Teller landen – oder in einem Chips-Säckli.

Im Mittelpunkt stand auch eine Stiftung

Nun wurde es Zeit, dass auch die Städter davon erfahren. Die Familien Juon und Grämiger machten sich mit einem Zweispänner und einem Ponygespann auf den Weg nach Zürich, um ihre Arbeit bekanntzumachen. Die «Kartoffel-Fahrt mit Apéro» traf auf dem Hönggerberg auf viele Interessierte. Aber es waren nicht nur die Pferde und die Kartoffeln, die im Mittelpunkt standen, sondern auch der gute Zweck.

Am Anlass wurden San-Jon-Chips-Säckli verkauft, aus deren Erlös jeweils ein Franken an die Stiftung «Chance für das kritisch kranke Kind» ging. Diese ergänze mit ihren verschiedenen Leistungen das Angebot des Kinderspitals Zürich und fokussiere sich dabei auf die Intensivstationen und die Neonatologie, wie auf deren Website zu lesen ist. Die Stiftung unterstütze kritisch kranke Kinder, ihre Familien und die Teams aus Medizin und Pflege.

Vorstandsmitglied Corinne Mertzlufft und Geschäftsführerin Evi Ehrensperger-Schaub von der Stiftung «Chance für das kritisch kranke Kind». (Foto: dad)

Das sei nötig, weil das Universitätskinderspital Zürich zu den führenden Institutionen für Kinder- und Jugendmedizin in der Schweiz gehöre. Die Stiftung ermöglicht Zusatzleistungen, welche durch die öffentliche Hand nicht gedeckt seien. Sie wurde 1999 von Eltern kritisch kranker Kinder gegründet und werde einzig durch Spenden finanziert. 

«Wir sind sehr dankbar über die Spenden, die wir mit dem Chips-Verkauf erhalten», sagte Evi Ehrensperger-Schaub, Geschäftsführerin der Stiftung, gegenüber der «Höngger Zeitung». Sie war mit Vorstandsmitglied Corinne Mertzlufft auf dem Hof zugegen und informierte über die Anliegen der Stiftung.

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