Sechseläuten im Wohnzentrum Frankental

Das Beste gleich vorneweg: Im Frankental wird der Sommer deutlich wärmer, trockener und schöner als im Rest der Stadt Zürich. Der Kopf des hauseigenen Bööggs explodierte nämlich schon nach drei Minuten und acht Sekunden, derjenige auf dem Zürcher Sechseläutenplatz benötigte dafür stolze 20 Minuten und 31 Sekunden.

Mit vereinten Kräften hieven Mitarbeitende den doch recht schweren Böögg auf den Holzstoss.

Die kurze Brenndauer steht natürlich in keinem Verhältnis zum Aufwand, den es braucht, den Böögg herzustellen. Tagelang wurde in den Ateliers des Wohnzentrums emsig genäht, gestopft und dekoriert. Der Bauch war gefüllt mit Holzwolle und Papierschnipsel und sowohl im Kopf als auch im Bauch waren haufenweise Böller versteckt. Die Fliege aus Schilf war vorne mit Kaffeerahm-Deckeln verziert, hinten reihte sich Frauenfurz an Frauenfurz. Der Böögg stand auf zwei Steer Holz und war zirka 1,80 Meter hoch. Es war der schönste Böögg, der je von den Bewohnerinnen und Bewohnern in den Ateliers des Wohnzentrums Frankental gebaut wurde. Ein grosser Dank gebührt den Mitarbeitenden des Bereichs Beschäftigung und Aktivierung für die kreative Begleitung des Projektes.

Neben einer informativen Begrüssung des Institutionsleiters Ueli Zolliker zum Thema «Geschichte der Zünfte», waren die Einlagen der Trommelgruppe unter der Leitung von Beat Hug, Mitarbeiter des Bereichs Beschäftigung und Aktivierung, ein besonderer Genuss. Die Bewohner Delio Chiavi, Floor Tom; Reshat Ismaili, Bongo; Peter Liviero, indianische Trommel; Gian-Marco Stocchi, Gitarre; und Beat Hug, Snare Drum; spielten verschiedene Trommel-Stücke und erfreuten das Publikum mit ihrer fetzigen Darbietung. Eingeübt wurde diese Aufführung wochenlang in der regelmässig stattfindenden Musikgruppe.

Exakte Voraussage

Auch dieses Mal durften die Bewohnerinnen und Bewohner und die externen Gäste schätzen, wie lange es wohl braucht, bis der Kopf explodiert. Die Lernenden Fachfrau/Fachmann Betreuung Leonie Riedo, Gentian Morina und Elsa Hoti haben den Wettbewerb vorbereitet, durchgeführt und die Preisverleihung moderiert. Am besten getippt hat Frau Verena Aisslinger, sie hat eine Brenndauer von exakt drei Minuten und acht Sekunden geschätzt, keiner hat die Zeit je so genau vorausgesagt. Ebenfalls grossartig geraten haben die Bewohnerin Agathe Ott und Ewald Schnider, ein langjähriges Mitglied.

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher fanden den Weg, um abseits des grossen Trubels in der Stadt im gemütlichen Rahmen den Winter zu verabschieden. Die traditionelle Bratwurst durfte nicht fehlen und da sogar das Wetter mitspielte, war der Anlass rundum gelungen.

Eingesandt von Gabi Grond

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