Schulanlage Riedhof-Pünten wird erweitert

Mit der zunehmenden Bevölkerung steigt auch der Bedarf an Schulraum. Auf der Schulanlage Riedhof soll ein Erweiterungsbau die notwendigen Kapazitäten schaffen. Darüber informierte die Stadt Zürich am vergangenen Mittwochabend im Restaurant Mühlehalde 13’80.

Dass die Bevölkerung auch in Höngg stetig zunimmt, ist keine Neuigkeit. Der rege Wohnungsbau und eine hohe Geburtenrate führen zu einem erhöhten Bedarf an Schulräumen. Mit der Schulraumoffensive, die die Stadt vor ein paar Jahren lancierte, soll in einer beschleunigten Art und Weise Schulraum geschaffen werden. Im Moment befinden sich stadtweit 25 Grossprojekte entweder in Planung oder bereits in der Umsetzungsphase.

Provisorien, Erweiterungsbau, Instandsetzung

Eines dieser Grossprojekte ist die Erweiterung der Schulanlage Riedhof. Aktuell seien 20,5 Primarklassen und 9,2 Kindergartenklassen in den Schulhäusern Riedhof-Pünten sowie in drei Züri-Modular-Pavillons (ZM-Pavillons) Riedhof I und II und Pünten I untergebracht, führte Gabriela Rothenfluh, Präsidentin der Kreisschulbehörde Waidberg, aus. Bereits im kommenden Schuljahr werde die Kapazität der hier vorhandenen Schulräume überstiegen, bis 2028/29 rechnet die Stadt Zürich mit rund sechs zusätzlichen Primarschulklassen im Vergleich zum Schuljahr 20/21 im Einzugsgebiet Riedhof-Pünten. Bei den Kindergartenklassen wird der Bedarf hingegen nur marginal steigen, zeitweise sogar abnehmen. Bis 2040, so ergeben Analysen der Stadt, muss in Höngg und Wipkingen Platz für 55 Klassen gefunden werden.

Für die Unterbringung der wachsenden Kinderschar ist nun ein Erweiterungsbau mit Platz für 21 Klassen und eine Doppelsporthalle geplant. Im denkmalgeschützten alten Schulhaus Riedhof sollen neun Klassen, drei Kindergartenklassen und eine Einfachsporthalle belassen werden, während das Schulhaus Pünten zum reinen Kindergartenhaus umfunktioniert werden und die ZM-Pavillons ganz verschwinden sollen. Der Bezug des Erweiterungsbaus ist für das Jahr 2028 geplant. In der Übergangszeit bis zur Fertigstellung des Neubaus wird zusätzlicher Schulraum nötig werden. Dieser wird einerseits mit den bestehenden ZM-Pavillons gedeckt, andererseits mit einem Provisorium, das für den Zeitraum 2023 bis 2028 auf dem angrenzenden Land der Liegenschaften Stadt Zürich aufgebaut werden und Platz für acht Betreuungsräume und eine temporäre Einfachsporthalle bieten soll, erklärte Dr. Jennifer Dreyer, Stellvertretende Direktorin der Immobilien Stadt Zürich. Sobald der Erweiterungsbau bezogen wird, erfolgt die Instandsetzung des bestehenden Schulgebäudes und danach der Rückbau der ZM-Pavillons. Ziel ist es, dass dadurch wieder Flächen für den Aussenaufenthalt frei werden.

Einbezug der Bevölkerung über den Quartierverein

Vor Kurzem hat der Stadtrat dem Gemeinderat die Kredite für die Projektierung des Erweiterungsbaus und für den Bau der Provisorien beantragt. Die an der Informationsveranstaltung gezeigte Visualisierung sei jedoch erst ein Produkt einer Volumenberechnung, so Dreyer. «Wie der Erweiterungsbau und das Areal am Ende aussehen sollen, können wir zum heutigen Zeitpunkt überhaupt nicht sagen.» Obwohl erst eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und der Architekturwettbewerb noch nicht ausgeschrieben war, will die Stadt die Bevölkerung bereit jetzt informieren und womöglich miteinbeziehen. Dazu wird Tiziana Werlen, Vizepräsidentin des Quartiervereins Höngg, als Vertreterin des QV in der Wettbewerbsjury Einsitz nehmen, verkündete Alexander Jäger, der als Präsident des QVs ebenfalls mit den Vertreter*innen der Stadt am Tisch sass. Werlen hat bereits Erfahrungen in verschiedenen Baukommissionen gesammelt und war auch schon Jurymitglied. Sie nehme diese Aufgabe sehr ernst und werde sich alle Inputs aus der Bevölkerung anhören und in die Sitzungen mitnehmen, sagte Werlen im Anschluss an die Veranstaltung. Sie bete aber um eine kurze Voranmeldung, wenn man bei ihr im Geschäft vorbeikomme, damit sie sich auch Zeit für die jeweiligen Anliegen nehmen könne.

Was geschieht mit den Nachbargrundstücken?

Als nächster Schritt steht die Ausschreibung des Architekturwettbewerbs an. Dieser wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 beginnen und Ende 2022 abgeschlossen sein. Im Anschluss an den Informationsteil öffnete die Stadt die Fragerunde für das Publikum. Neben den Bedenken zu erneuten, langen Bauarbeiten mit Parkplatzabbau gab die Frage zu diskutieren, ob es tatsächlich nötig sei, verdichtet und vierstöckig zu bauen. Für Aufregung sorgte eine Bemerkung zu einer geplanten Überbauung auf den am Schulgelände angrenzenden Landreserven der Liegenschaften Stadt Zürich. Längerfristig soll dieses Grundstück für den Bau einer Wohnsiedlung genutzt werden, auf Nachfrage teilt die Kommunikationsstelle jedoch mit, dass es diesbezüglich noch keine konkreten Pläne gibt. Vor kurzem hatte die Stadt an der Regensdorferstrasse eine Parzelle gekauft, die das Stück Baulandreserve oberhalb der Schule Riedhof arrondiert (Der Höngger berichtete am 7. Oktober). 

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