Schüler*innen sammeln für den Frieden

Eine ganze Woche lang haben die Schüler*innen des Schulhauses Vogtsrain Sammelaktionen durchgeführt. Das Geld soll der Glückskette gespendet werden. Auch andere Schulhäuser sind bereits aktiv geworden.

Moritz Fenchel, Jan Steinegger, Levi Wunderlin und Paco Laliv vom Schulhaus Vogtsrain freuen sich über die Einnahmen, die den Menschen in der Ukraine zugutekommen. (Foto: Dagmar Schräder)

Seit nunmehr fast zwei Monaten dauert der Krieg in der Ukraine an und löst auch hierzulande starke Betroffenheit aus. Gross ist das Bedürfnis, sich für den Frieden einzusetzen und der notleidenden Zivilbevölkerung zu helfen. Auch vor den Schulhäusern macht das Thema nicht Halt und wird an vielen Orten nicht nur im Unterricht thematisiert, sondern gleich in konkrete Hilfsaktionen umgesetzt.  

Gemeinsam ein Zeichen setzen

Eine der Schulen, die selbst ein konkretes Zeichen gegen den Krieg setzen wollten, ist das Vogtsrain. Hier wurde im März von der Schulleitung entschieden, in einer klassenübergreifenden, gemeinsamen Spendenkation Geld für die Glückskette zu sammeln. Den Lehrpersonen wurde es freigestellt, sich mit ihren Klassen an der Aktion zu beteiligen und auch die Eltern wurden zuvor um ihr Einverständnis gebeten.
Den Startschuss zur Aktion stellte das feierliche Hissen der Friedensfahne am 23. März vor dem Schulhaus dar. Dann ging es los: In der darauffolgenden Woche machten sich die Schüler*innen aller Jahrgangsstufen, vom Kindergarten über die Horte bis zur sechsten Klasse, daran, Friedenstauben zu basteln, Bilder zu malen und Salzteigfiguren zu gestalten – und das nicht nur im Unterricht während der Schulzeit, sondern auch zu Hause in der Freizeit.

Erfolgreiche Verkäufer*innen

Eine ganze (Schul)woche lang, vom 4. bis zum 8. April, wurden die handgefertigten Produkte dann im Zentrum von Höngg verkauft. Jeden Tag waren andere Gruppen dran. Die Schüler*innen verteilten sich auf drei verschiedene Standorte im Kreis zehn oder waren mit Bauchläden mobil unterwegs.
Am Freitagnachmittag, beim Besuch des «Hönggers» vor Ort, waren gerade die Sechstklässler*innen im Einsatz. Moritz, Jan, Levi und Paco hatten ihren Stand vor dem Eingang zur Migros aufgebaut. Neben den Friedenstauben aus Papier gab es hier selbstgemalte Zeichnungen und Salzteigfiguren zu kaufen. Zusätzlich hatten Jan und Paco in der Mittagspause noch ein paar Muffins gebacken, die nun das Angebot ergänzten. Das Geschäft laufe sehr gut, berichteten die jugendlichen Verkäufer. «Wir haben bereits über 200 Franken eingenommen», freuten sie sich – und das allein an einem Nachmittag.
Auch Shane Kolinski gehörte zu den Verkäufer*innen. Er passte mit seinen Kolleg*innen die Passant*innen direkt in der Migros ab und bot ihnen Origami-Faltsachen an. Auf die Idee mit dem Origami sei er durchs Internet gekommen, erzählte er. Er habe einfach mal gegoogelt, was man denn so basteln könne. Bezüglich der Standaktion äusserte er ebenso euphorisch wie seine Kollegen vor dem Haupteingang: «Es macht mir grossen Spass, die Leute anzusprechen. Alle reagieren sehr freundlich und spenden gerne etwas. Auch ich habe schon über 60 Franken eingenommen.»
Insgesamt, so berichtet die Schulleitung des Vogtsrains rückblickend, seien in der gesamten Woche über 7000 Franken zusammengekommen. Diese werden nun der Glückskette überwiesen.

Engagierte Sechstklässler*innen

Auch die Sechstklässler*innen des Schulhauses Bläsi sind aktiv geworden. Eine Woche nach den Schüler*innen des Vogtsrains haben  sie ihren Stand aufgebaut, direkt am Meierhofplatz. Die Initiative, für die Bevölkerung in der Ukraine Geld zu sammeln, sei von den Schüler*innen selbst ausgegangen, berichtet Lehrerin Nicole Meier im Gespräch mit dem «Höngger». Sie habe sie in ihrem Anliegen unterstützt. In den Handarbeitslektionen hätten sie Schmuck angefertigt und kleine Süssigkeiten zubereitet, andere Artikel wie die selbstgebackenen Kuchen, Cookies und Brezeln hätten die Schüler*innen darüber hinaus zu Hause vorbereitet.
Zwei Nachmittage lang haben die Kinder am Meierhofplatz ihren Stand in wechselnden Schichten betreut. Preisvorgaben für die Produkte gab es nicht. Alle konnten so viel bezahlen, wie sie wollten. Und das hat sich gelohnt: die Klasse hat insgesamt 1300 Franken eingenommen.

Auch Lili Müller, Lara Covino, Mia Baumgartner und Eliana Galati vom Schulhaus Bläsi verkaufen selbstgemachte Produkte. (Foto: Dagmar Schräder)

0 Kommentare


Themen entdecken