Schönheit als Handwerk

Vor 35 Jahren eröffnete Cornelia Höltschi mit 19 Jahren ihren eigenen Schönheitssalon «Wellness- & Beautycenter» an der Limmattalstrasse 340. ­Heute ist es ein etablierter Betrieb mit treuer Kundschaft und einer Inhaberin, die mit Herzblut bei der Sache ist.

Das Team vom «Wellness- & Beautycenter»: Serena Corina-Borelli, Cornelia Höltschi und Rebecca De Zotti. (Foto: pen)

Obwohl das «Wellness- & Beautycenter» mit modernen Geräten ausgestattet ist und in drei Behandlungsräumen verschiedene kosmetische Behandlungen anbietet, bleibt für die Inhaberin Cornelia Höltschi das Handwerk das Herzstück der Arbeit: «Technik ist hilfreich, aber wir arbeiten mit den Händen. Deshalb ist es mir wichtig, dass meine Kundschaft auch die Kosmetikerin wählen kann, die zu ihr passt», erklärt sie. Ihr Team besteht neben ihr aus der diplomierten Kosmetikerin Serena Corina-Borelli und der Lernenden Rebecca De Zotti.

Das Team bildet sich regelmässig weiter. Auch medizinische Aspekte wie die Früherkennung von Hauterkrankungen oder Hautkrebs spielen eine Rolle. «Wir sind gewissermassen die Vorstufe zum Dermatologen», erklärt Höltschi. Der erste Besuch beginnt mit einer Anamnese, bei der gemeinsam die Ziele und passenden Wirkstoffe definiert werden. «Anti-Aging beginnt heute schon mit 25, aber in kleinen Schritten. Denn wenn wir 90 sind, soll die Pflege immer noch zur Haut passen», so die Expertin.

Auch eine altersgerechte Behandlung ist zentral. «Unser ältester Kunde war 104 Jahre alt», erinnert sich Höltschi. Doch nicht alle wollen jünger aussehen. Besonders berührend bleibt ihr eine Kundin in Erinnerung: «Nehmen Sie mir meine Fältchen nicht weg – die habe ich mir hart verdient.»

Viele Männer als Kunden

Der Kundenstamm reicht weit über Höngg hinaus und manche reisen sogar aus dem Ausland an. Überraschend: Rund die Hälfte der Kundschaft sind Männer. «Anfangs waren es weniger», erinnert sich Höltschi. «Aber da ich selbst Leistungsschwimmerin war, hatte ich viele männliche Kollegen, die sich enthaaren liessen.»

Früher geschah das meist mit Wachs, heute ist die IPL-Technologie (Intense Pulsed Light) gefragt. «Diese Methode ist weniger schmerzhaft, was viele Männer bevorzugen», so Höltschi. Kosmetik ist für viele Männer inzwischen ein selbstverständlicher Teil der Körperpflege, sagt sie.

Kinder als neue Zielgruppe

Ein wachsender Trend sind Kinderbehandlungen. «Oft bringen Gotti ihre Patenkinder mit für Maniküre, Pediküre, Massage oder sanftes Schminken mit kindgerechten Produkten», erzählt Höltschi. In einer Zeit, in der soziale Medien den Druck, «perfekt» auszusehen, verstärken, kommt solchen Angeboten eine besondere Bedeutung zu. «Wir begleiten die Kinder altersgerecht und bringen ihnen den richtigen Umgang mit Kosmetik bei», erklärt Höltschi.

Sie warnt jedoch vor der Verwendung von Produkten, die für Erwachsene gedacht sind: «Wenn eine Sechsjährige eine Anti-Aging-Creme verwendet, kann das die Haut stark reizen oder Allergien auslösen.»

Ein typischer Frauenberuf?

Höltschi beschreibt ihren Beruf als «typischen Frauenberuf», obwohl es mittlerweile circa 15 Prozent Kosmetiker gibt. Nicht wegen des Geschlechts, sondern wegen der Eigenschaften, die er erfordert: «Man braucht Idealismus, Empathie und ein feines Gespür für Menschen. Viele Kundinnen kommen gestresst, bei uns können sie loslassen.» Vertrauen spiele dabei eine grosse Rolle: «Beim Eintreten legt man auch ein Stück Schutz ab. Viele denken dann: Oh Gott, wie sehe ich nur aus?» Das schönste Kompliment sei es, wenn die Kunden entspannt und dankbar den Salon verlassen.

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