Schiessplatz Hönggerberg soll tiefer gelegt werden

In die bislang ungeführte Diskussion um die künftige Gestaltung des Schiessplatzes Hönggerberg kommt Bewegung: Der SV Höngg stand quasi Pate und Naturschutzkreise gingen der Sache im wahrsten Sinn des Wortes «auf den Grund».

Objektstudie des geplanten neuen Gebietes.

Die Gestaltung des hinteren Teils der Höngger Allmend, zwischen Schützenhaus und östlichem Waldrand, tangiert vielerlei Interessen: jene der Standschützen Höngg, des Sportvereins, des Familiengartenvereins und natürlich jene der zahlreichen Spaziergänger, die von nah und fern auf den Hönggerberg kommen.

Nicht nur Pächter im Schrebergarten betroffen

So kommt der Schiessstand immer mal wieder in die Kritik, weil der von ihm verursachte Lärm verschiedene Seiten stört, mitunter die 36 Pächter im Schrebergartenareal «Allmend» und Anwohner – je nach Windlage – bis hinunter ins Dorfzentrum. Zudem macht der 300-Meter-Schiessbetrieb das Gebiet für die Allgemeinheit unzugänglich, selbst dann, wenn nur wenige Schützen ihr Gewehr im Anschlag haben. Dies lässt sich unter dem zunehmenden Nutzungsdruck auf die Naherholungsgebiete kaum mehr rechtfertigen. Dieser Diskussion ist man bis anhin aber geflissentlich ausgewichen. Doch nun bietet sich, ausgelöst durch den beabsichtigten Bau des dritten Rasenfeldes des SVH, eine unerwartete Lösung an. Doch der Reihe nach. Der SVH hat den ausgewiesenen Bedarf nach einem dritten Spielfeld: Zu dicht treten sich die Aktiven zwischen Junioren und erster Mannschaft auf dem geplagten Rasen auf den Nockenschuhen herum.

Idee mit Lärmschutzwall

Als Erstes wurde in einer kleinen, inoffiziellen Runde von Quartiervertretern die Idee lanciert, den bestehenden Lärmschutzwall hinter dem SVH-Platz Nummer eins in Richtung Schrebergärten zu verlängern und mit dem Schiesswall der 300-Meter-Anlage zu einem «L» zu verbinden. Die Hungerbergstrasse würde neu hinter dem Wall vorbeiführen, das dritte Spielfeld käme zwischen neuem Wall und Friedhof zu liegen. Einen ganz anderen Ansatz präsentieren jetzt Naturschutzkreise. Ihre Idee: den ganzen Bereich zwischen Schützenhaus und Schiesswall um acht bis zehn Meter absenken und als Feuchtbiotop erhalten. Im UNO-Jahr der Biodiversität wäre dies ein wertvoller Beitrag, sind sich die Initianten einig: Das Gebiet wäre, da durch den Schiessbetrieb quasi geschützt, ein idealer Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Der bestehende Wiesenbach müsste nicht, wie heute, gefasst und unterirdisch in den Holderbach abgeleitet werden. Auch die Drainage des neuen Fussballfeldes wäre gelöst: durch das tiefer gelegte Biotop würde die Umgebung auf natürlichem Weg entwässert. Die Holderbachstrasse könnte auf einem unter dem Schiessbetrieb durchführenden, geschützten Steg geführt werden. Die Idee findet allgemeines Wohlwollen. Die einzige offene Frage ist, wie man Zugvögel davon abhalten will, das neue Biotop allzu stark zu bevölkern, denn die Schützengesellschaft befürchtet eine zu grosse Einschränkung des Schiessbetriebs während den Zugzeiten. Und natürlich ist auch die Finanzierung noch nicht restlos geklärt. Dem Vernehmen nach interessieren sich jedoch bereits neu gewählte Gemeinderäte für die Thematik.

Dieser Artikel erschien am 1. April 2010. Alle darin gemachten Aussagen und festgehaltenen Zitate sind den genannten Personen, falls es diese überhaupt gibt, angedichtet und sollten in der Realität nicht mit diesen in Verbindung gebracht werden. Die behandelten Themen sind reine Hirn- oder andere Gespinste der Redaktion der Quartierzeitung «Höngger» beziehungsweise der zeichnenden Autorenschaft. Vor einer realen Adaption wird, je nach Gesinnung, ausdrücklich nicht gewarnt.