Schienen frei für das Höngger Tram

In Altstetten wurde ein neues Flexity-Tram mit einem Höngger Wappen getauft. Die Tradition unterstreicht die enge Zusammenarbeit der Quartiere mit den VBZ. Die Höngger Delegation jubelte.

(Foto: Patrick Mattes)

«Volle Kraft voraus – und zwar mit Wappen», hiess es Anfang September für eines der Flexity-Trams, das im Raum Zürich unterwegs ist. Die Taufe des Trams fand am Samstagnachmittag auf dem Areal des VBZ-Zentrums in Altstetten statt. Stadtrat Michael Baumer eröffnete sie sogleich mit einer Ansprache: «Wir freuen uns, dass wir die Wappen nun auch auf der neusten Generation, den Flexitiy-Trams, montieren dürfen.»

Stadtrat Michael Baumer. (Foto: Patrick Mattes)

Zuvor schmückten die Wappen nur den Tramtyp Tram2000, von dem zwischen 1976 und 1992 insgesamt 171 Exemplare gebaut wurden. «Bei dieser Tradition dürfen wir die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Quartieren nicht vergessen.» In den stark wachsenden Quartieren wolle man den öV im Bus- und Tramnetz weiterhin ausbauen, um bessere Verbindungen und grössere Mobilität anzubieten. «Die Stadt Zürich ist eine ÖV-Stadt», sagt Baumer.

(Foto: Patrick Mattes)

Nebst Höngg waren auch die Quartiere Altstetten, Albisrieden, Zürich 1 rechts von der Limmat und Grünau für ihre eigenen Tram-Taufen vertreten. Die Höngger Delegation war jedoch mit Abstand die grösste und wurde von Alexander Jäger, Kantonsrat und Präsident des Quartiervereins Höngg, angeführt.

(Foto: Patrick Mattes)

Jedes der fünf Trams, die Front jeweils schön mit einem grossen Blumenkranz geschmückt, durfte vorfahren. Dann enthüllten die Vertreter der Quartiere das Wappen, das mit einer Zürcher Fahne verdeckt war, und das Tram wurde mit Züriwasser getauft. «Höngg hat eine spezielle Beziehung zum Tram», sagte Jäger. «Das wissen wir spätestens, seit wir ein Jahr lang keine Tramlinie 13 hatten und dadurch gesehen haben, wie viele Leute darauf angewiesen sind.» Es sei nun eine Ehre, ein Tram mit einem Höngger Wappen drauf zu haben. «Das ist einer der schönsten Anlässe, den ich als Quartiersvereinspräsident je erlebt habe», sagt Jäger.

Stadtrat Michael Baumer und QV-Präsident Alexander Jäger. (Foto: Patrick Mattes)

Ein Stück Quartier in der Stadt

Die Idee für die Tram-Taufe entstand unter anderem aufgrund eines Vorstosses der SVP im Parlament. «Einerseits wollten wir die Tradition weiterleben lassen. Zum anderen war das Ziel, die Trams mit der Identität der Quartiere und der Stadt enger zu verweben», sagte Thomas Hablützel, Leiter Markt VBZ. «Die Höngger Bevölkerung freut sich sicherlich sehr darüber, wenn sie ein Tram mit ihrem Wappen in der Stadt vorbeifahren sieht. Das ist ein Stück Quartier in der Stadt.»

Und so erhalten die Trams auch eine Seele. «Das Tram gehört zum Zürcher Image wie das Fraumünster oder die Quaibrücke.» Durch die Tradition wolle man ausserdem zeigen, dass die VBZ nicht bloss ein anonymer Betrieb seien, sondern auch aktiv mit der Bevölkerung in Kontakt stehen. «Unsere Türen stehen immer offen.»

(Foto: Aline Fuhrer)

Der Event kam bei der Höngger Delegation sehr gut an. «Das ist ein wunderbarer Anlass. Ich wohne seit 15 Jahren am Zwielplatz und höre, rieche und sehe das Tram jeden Tag», sagt Bruno Fabbri aus Höngg. «Ich fand es sehr spannend, dass wir dieses getaufte Tram live als erstes sehen durften», meint Robert Werlen von der He-Optik GmbH.

Und auch Bettina Lüber, die seit 36 Jahren in Höngg wohnt, nutzt das Tram regelmässig. «Es ist super, was die Stadt Zürich an öffentlichem Verkehr anbietet und dass sie sich immer wieder neu orientiert und das Angebot erweitert. Gerade, wenn neue Quartiere erschlossen werden», sagt sie. «Ein herziger und persönlicher Anlass – finde ich cool! Und ein Dankeschön an die VBZ», sagt Werner Bader vom Verschönerungsverein Höngg.

(Foto: Patrick Mattes)

Die Tram-Taufe war auch eine Gelegenheit, um vertraute Gesichter aus dem Quartier wiederzusehen. Und zusammen mit den Älplermagronen und den offerierten Getränken der VBZ blieb am Schluss kein Wunsch mehr offen.

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