Samariterwettkampf

Am letzten Mittwochabend trafen sich die Höngger Samariterinnen zum Training, dieses Mal zu einem spannenden Wettkampf an vier Stationen.

Ein lebloses Übungsphantom musste sofort reanimiert werden.
Erschöpft aber zufrieden: Kurz nach 21 Uhr waren alle Teams wieder zurück im Haus.
Die beiden stolzen Gewinnerinnen.
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Egal, ob langjährige Samariterin oder interessierte junge Frau, man konnte sein Wissen zeigen und Punkte sammeln fürs Team. Samariterlehrer Martin Kömeter hatte sich auf die Übungsleitung gut vorbereitet. Er und seine Helfer trafen sich im Materiallager des Samaritervereins im reformierten Kirchgemeindehaus Höngg. Das Wetter sollte laut Meteorologen trocken bleiben, aber unberechenbar war die Teilnehmerzahl. Wie gross würden die Gruppen sein? Nun kamen nach und nach die Samariterinnen zum Treffpunkt. Freudig wurden auch zwei junge Gäste begrüsst, die auf der Suche nach einer sozialen Tätigkeit im Quartier auf die Samariter gestossen waren. Leider reichte es nur für vier Zweierteams. Eigentlich schade, denn so mancher könnte sein Wissen rund um die Erste Hilfe wieder einmal auffrischen. Kurz vor 20 Uhr machte sich jedes Team auf zum ersten Arbeitsposten. Bei der Präsidentin Heidi Morger, hinter der Post Höngg, war eine Gedächtnisaufgabe zu lösen. Wie viele Medikamente und Gegenstände aus dem Samariterkoffer kann man sich in zwei Minuten merken und dann auswendig aufschreiben? Im Vorteil war, wer öfters Sanitätsdienst macht und das Material gut kennt. Weiter ging es in der Nähe des Hallenbads Bläsi. Neben dem Kletterturm lag eine verunfallte Person. Mit Punkten belohnt wurde, wer sich an das Ampel-Schema hielt und vor der Hilfeleistung an die eigene Sicherheit dachte. Hatte man die Scherben gesehen, den möglichen Sturz vom Klettergerüst in Betracht gezogen und die Bewusstlosigkeit erkannt? Dann war die Erste Hilfe kein Kunststück mehr: Patientin in die stabile Seitenlage bringen und den Rettungsdienst über die Telefonnummer 144 alarmieren. Beim Feedback vom Übungsleiter nach zehn Minuten war auch Figurantin Alexandra Kömeter zum Glück wieder auf den Beinen. Quer über den Meierhofplatz ging es zum nächsten «Einsatz». Ein lebloses Übungsphantom lag vor der Drogerie. Die Teams waren gefordert, sie mussten schnell alarmieren und sogleich mit der Herzmassage und Beatmung beginnen. Und wo war der Defibrillator? Draussen im Dunkeln war das viel schwieriger als im Schulzimmer. Kursleiter Andreas Wehrli beobachtete kritisch und verteilte anschliessend die Punkte für jedes Team. Der letzte Posten befand sich vor dem Höngger Infozentrum. Als Schiedsrichterin waltete Kursleiterin Andrea Nüesch. Die Teams mussten innert zehn Minuten möglichst viele Ursachen von akuten, starken Bauchschmerzen aufzählen. Zusätzliche Punkte holte, wer weitere Infos zum Krankheitsbild liefern konnte. Als aufmerksame Samariterin sollte man nach einem Trauma fragen, denn innere Verletzungen könnten zu einem Schockzustand führen. Diesen erkennt man zum Beispiel am hohen Puls und tiefen Blutdruck. Kurz nach 21 Uhr waren alle Teams wieder zurück im Haus, und es entstanden Gruppenfotos für die neue Homepage. In gemütlicher Runde bei Guetzli und Getränken wurden die beiden Siegerinnen mit einer fantasievollen Medaille geehrt. Eine zusätzliche Information zum Schluss: Ab Januar 2017 gibt es grosse Umstellungen in der Ersthelferausbildung. Der Interverband für Rettungswesen (IVR) zertifiziert neu die Kursleiter und verschiedene Kurse des Schweizerischen Samariterbundes. Nothilfe und Reanimation bilden in Zukunft die Ersthelferstufe 1. Zur Stufe 2 gehören zusätzliche Kompetenzen für die Erste Hilfe im Alltag.

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