Vereine
Samariterübung vom 22. Mai
Am Montagabend machte sich Livia Bork, seit zwei Jahren Mitglied des Samaritervereins Zürich-Höngg, auf zur Übung am Bucheggplatz. Diesmal sollte sie nicht nur mit den Leuten aus dem eigenen Verein trainieren, sondern auch Samariter von den Vereinen Unterstrass/Oberstrass und Altstetten/Albisrieden kennenlernen.
31. Mai 2017 — Eingesandter Artikel
Livia Bork ist gelernte Pharma-Assistentin. Ihre frühere Arbeitskollegin und Vereinspräsidentin aus Höngg, Heidi Morger, motivierte sie mehrmals, an einer Samariterübung teilzunehmen. Zum Glück liess sie sich auf dieses Abenteuer ein. Nun ist sie nicht nur theoretisch gut ausgebildet in Erster Hilfe, sondern kann aktiv mit anpacken bei Sanitätsdiensten im Quartier. Kurz vor 19 Uhr trifft Livia Bork am Bucheggplatz auf ihre Kolleginnen aus Höngg. Die Samariter aus den zwei anderen Vereinen kennt man noch nicht so gut. Dann folgt die offizielle Begrüssung durch die hauptverantwortliche Samariterlehrerin Andrea Nüesch. Es werden vier gemischte Teams gebildet, die Gruppen ziehen gut sichtbar in leuchtgelben Gilets zum ersten Arbeitsposten los.
Vier Aufgaben sind zu bewältigen
Die fiktive Reanimation eines Patienten mit Herzkreislaufstillstand wird beim Parkplatz des GZ Buchegg geübt. Der Samariterlehrer Martin Badertscher aus Unterstrass/Oberstrass beobachtet und kommentiert vor allem die Absprache im Team. Wer koordiniert den Einsatz? Wird regelmässig abgewechselt bei der Thoraxkompression? Anschliessend diskutieren die Samariter rege, welches Einsatzmaterial die verschiedenen Vereine zur Verfügung stellen. Trägt man den Defibrillator einzeln oder ist er zusammen mit Sauerstoffflasche und Beatmungsgerät im Rucksack verstaut? Der nächste Einsatz folgt beim Sandkasten. Dort ereignete sich ein folgenschwerer Unfall zwischen einer jugendlichen Skateboardfahrerin und einer Fussgängerin. Für zusätzliche Aufregung sorgen ein bellender Hund, eine aufgeregte Mutter und einige Zuschauer. Die Samariter zeigen die Versorgung einer stark verschmutzten Schürfwunde. Postenleiter Daniel Nydegger aus Altstetten ist zufrieden mit der ausgiebigen Reinigung und Desinfektion. Auf der anderen Seite des Bucheggplatzes wartet Vanessa auf Hilfe, sie hat sich wohl den Unterarm gebrochen. Unglücklich, dass sie ohne erwachsene Begleitung unterwegs ist. Die Samariter beraten, ob ein Rettungswagen gerufen werden muss oder ob man die benachrichtigte Mutter mit dem Transport ins Spital beauftragen soll. Ist eine Ruhigstellung der Fraktur mittels Schienenmaterial sinnvoll oder reicht bei der kurzen Transportzeit eine Schmerzlinderung durch Kühlung? In Wirklichkeit ist Vanessa mit Mutter und Onkel da; die haben ihre Begeisterung für die «Samariterei» weitergegeben. Auch Passanten bleiben kurz stehen und beobachten das Geschehen. Das freut die beiden Samariterlehrer Michael Toggweiler und Roger Fontana aus Höngg besonders. Am vierten Posten repetieren die Samariter auf spielerische Weise ihre Theoriekenntnisse. Karin Stalder, Kursleiterin aus Unterstrass/Oberstrass, fragt zum Beispiel: «Welches T steht für die kleinen festen Bestandteile des Blutes?» Thrombozyten heisst die richtige Antwort – bessere Chancen auf den Sieg hatte jeweils die Gruppe, die sich Fachbegriffe gut merken kann.
Geselliger Abschluss
Nach 110 Minuten kehren alle 33 Samariter, die vier Figuranten und zwei Gäste vom Samariterverein Seebach zurück zum Treffpunkt. Der Samariterverein Unterstrass/Oberstrass kann heuer das 125-jährige Bestehen feiern. Darum lädt Sara Nievergelt, die Präsidentin, alle Anwesenden zu einem kleinen Snack ein. Im Lokal an der Hofwiesenstrasse wird angeregt geplaudert und man sieht fröhliche Gesichter. Vanessa könnte sich vorstellen, wieder einmal Figurantin zu sein. Es sei spannend, wie unterschiedlich die Samariter ihr zu helfen versuchten. Auch Livia Bork hatte Spass an der Übung. Sie ist überzeugt, dass sie ein sinnvolles Hobby gewählt hat. Die verantwortlichen Organisatoren ziehen ein positives Fazit: Die Mitglieder der drei Vereine haben gezeigt, dass sie gemeinsam fachkundig Hilfe leisten können. Der Mix aus Theorie und Praxis kam bei den Leuten gut an. Statt wie üblich im Verborgenen zu trainieren, waren die Samariter diesmal erfreulicherweise für die Bevölkerung gut sichtbar. Darum erstaunt es nicht, dass am Ende der Übung noch zwei Kinder mit echten Verletzungen Hilfe suchten.
Eingesandt von Andrea Nüesch
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