Rock’n’Roll-Feuerwerk in der Gartenschüür

Der Jazz Circle Höngg ist eigentlich auf Old Time Jazz spezialisiert. Doch ab und zu darf es auch lauter werden, schliesslich fiel die Jazz-Revival- und Dixieland-Ära in die gleiche Zeit, als Rock’n’Roll die Welt eroberte.

Der Höngger Robert Kouba, genannt «Mad Bob». (Foto: Jazz Circle Höngg)

Die Befürchtung, dass der Flyer zum jüngsten Jazz Happening Anfang April ausschliesslich ein jüngeres Publikum anlocken könnte, war unbegründet – in der Gartenschüür vom Restaurant Grünwald versammelten sich vor allem die Jugendlichen «von damals».

Der Höngger Robert Kouba, genannt «Mad Bob», stellte das Programm zusammen und griff selbst zur Gitarre. Mit ihm auf der Bühne: Danny Hausherr, der mit flinken Fingern am Piano und kräftiger Stimme das Publikum begeisterte. Die beiden Musiker wechselten sich als Leadsänger ab.

Für die passende Begleitung sorgte Jirka Hoppe an der Bassgitarre, der später eine Verkrampfung der linken Hand beklagte. Die Handhabung ist doch anders als bei einem Stringbass. Jürg Egli am Schlagzeug spielte sowohl bei den rockigen wie bei den jazzigen Titeln souverän mit.

Erich Eggimann wechselte das Alto- und das Tenorsax fleissig ab. Ivan Kubias, Trompete, und Miro Steiner, Posaune, ergänzten immer wieder den Sound mit ihren jazzigen Soli und Untermalungen.

Es wurde getanzt

Es mag in der Gartenschüür für einmal etwas lauter geworden sein, denn die Besucher haben sich sofort mit Wippen, Klatschen und Mitsingen bemerkbar gemacht. Bei «See You Later Alligator» sind erst zwei, drei Paare aufgestanden und tanzten, bald war für die Tanzenden kein Platz mehr frei. In der Pause wurde darüber interessiert diskutiert. 

Auch im zweiten Set hat die begeisternde Musik die Tanzbeine aktiviert und an die Jugend erinnert. Elvis Presley, Fats Domino, Little Richard, Bill Haley, Louis Prima, Ray Charles sind doch nach wie vor präsent. Bei den Letzteren sind Spuren des Jazz hörbar.

Tanzen ist wohl die beste Medizin für alternde Knochen – und diese Musik die beste Motivation dazu. Ob auf der Tanzfläche oder im Sitzen: Kein Fuss blieb still, der ganze Körper bewegte sich im Takt. Die Interpretation der Rock’n’Roll-Klassiker war originalgetreu, nostalgisch und voller Schwung. Ein durch und durch mitreissendes Konzert, das allen Anwesenden Freude bereitete.  

Eingesandt von Marietta Nick

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