Räbeliechtli-Umzug vereint Höngg

Wie es der Tradition entsprach, fand der Räbeliechtli-Umzug zu Beginn des Novembers statt. Der Sternmarsch führte zur Kirche: Dort warteten frisch gebackene Weggli auf die Kinder.

Vor allem für die Kleinsten ist der Räbeliechtli-Umzug ein wahres Erlebnis. (Foto: alf)
Jedes Räbeliechtli ist einzigartig. Dieses trug den Namen des Trägers. (Foto: alf)
Die stolzen Kinder waren dick eingepackt und freuten sich auf die Weggli am Ziel. (Foto: alf)
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Sie glimmen wie Glühwürmchen in der Dunkelheit und strahlen Wärme aus in der nebligen Nacht: die Räbeliechtli an den diesjährigen Umzügen in Höngg. Schon von Weitem waren die Lichter auszumachen, getragen von den Kindern und begleitet von ihren Eltern, der Polizei und Freiwilligen, da teilweise Strassenstücke abgesperrt worden sind.

Von insgesamt fünf Standorten fand der Sternmarsch zum Kirchplatz statt. Einer der Märsche startete beim Wildenweg, wo sich die grosse Truppe pünktlich um 18.45 Uhr in Gang setzte: zuerst in Richtung Riedhofstrasse und dann weiter zur reformierten Kirche in Höngg.

Ganz vorne mit dabei war der 17-jährige Tambour Moritz Zweifel, der den Takt vorgab. Die Teilnehmenden trotzten der Kälte und waren alle dick eingepackt in Wollsocken und Mützen. Unter den Räbeliechtli befanden sich Prachtexemplare, in viele wurden Herzen, Sterne aber auch Dinosaurier und die eigenen Namen eingeritzt.

Wie der Martinsumzug

Ein 7-jähriges Mädchen, das zum dritten Mal am Umzug teilnahm, aber lieber anonym blieb, verriet: «Die schönen Lichter und die Stimmung machen den Umzug für mich aus.» Die beiden Familienväter Davide Mercurio und Thomas Kolitzus hingegen sagten: «Wir unterstützen die Tradition und für die Kinder ist dieser Anlass super.»

Jemand, der die Tradition ebenfalls lebt, ist Wolfgang Minas, der den Umzug schon seit vielen Jahren zusammen mit dem Quartierverein Höngg auf die Beine stellt. «Der Räbeliechtli-Umzug gehört für mich einfach zum Herbst dazu und bringt das Quartier zusammen.»

Er selbst vergleicht den Event mit dem Martinsumzug, den er aus Deutschland kennt. Der Ursprung des Räbeliechtli-Umzugs reicht aber bis zu den Kelten zurück. Dort wurden geschnitzte Räben benutzt, um die Geister der Toten zu vertreiben.

900 Weggli verteilt

Beim Kirchplatz angekommen, sorgte die Steelband Sandflöö für heitere Klänge. «Es sieht ganz danach aus, als kämen dieses Jahr noch mehr Leute als letztes Jahr, wir reden von mehr als 1500», sagt Minas. «Die Organisation verlief aber problemlos.» Es wurden 600 Räben an die Primarschulen und an die Kindergärten zum Schnitzen verteilt.

Heiss begehrt unter den Gästen waren die Weggli am Ziel, die der Quartierverein beim Quartierbeck bestellt hatte. Etwa 900 Stück gingen an diesem Abend über die Theke und dienten den Kindern als Verpflegung für den Nachhauseweg.

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