Postgebäude am Wipkingerplatz wieder besetzt

Die Gruppierung namens «Der Squat» lässt nicht locker: Sie besetzte das Gebäude am Wipkingerplatz nach drei Wochen erneut.

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Besetzt: Das alte Postgebäude am Wipkingerplatz. (Foto: jrv)

«Wir haben gute News: Wir sind zurück!», schrieb die Gruppierung «Der Squat» in einem neuen Communiqué. In der Nacht auf Sonntag, 25. Juni, haben die «Pöstler*innen», wie sie sich auch nennen, den ersten Stock des alten Postgebäudes am Wipkingerplatz erneut besetzt. Gleichzeitig veranstalteten sie eine Eröffnungsparty.

Laut «Züri Today» waren mehr als 100 Personen vor Ort. Die Polizei rückte mit Wasserwerfern und Gummischrotgewehren an und habe das Areal abgesperrt. Weiter sei untersucht worden, ob die Räumungsbedingungen erfüllt sind, was nicht der Fall war, so das News-Portal. Um 2 Uhr nachts habe sich die Polizei schliesslich zurückgezogen. Bis Redaktionsschluss war über das weitere Vorgehen seitens der Stadt oder der Post nichts bekannt.  

Die erste Besetzung

Bereits Anfang Juni haben die «Pöstler*innen» das Postgebäude besetzt: «Jetzt geht die Post ab» – so das Motto laut dem damaligen Communiqué. Es war allerdings ein kurzes Gastspiel: Die Polizei war wenig später vor Ort und räumte die Liegenschaft.

Nun also der zweite Versuch. Die Argumente der Gruppierung sind bekannt: Der Raum in Zürich werde knapp und der bezahlbare Wohnraum sei rar. Weiter würden kulturelle Freiräume in der Innenstadt zusehends verschwinden. «Der Squat» will laut eigenen Angaben die alte Post zu neuem Leben erwecken. Geplant seien kulturelle und politische Veranstaltungen, welche solidarisch und frei von Konsumzwang seien.

Den Dialog suchen

Wie die Gruppierung weiter mitteilt, wurde das Postgebäude im Jahr 1970 ausserhalb der Baulinie gebaut, was allein durch eine Ausnahmebewilligung des Hochbaudepartements möglich war. Diese sei gebunden an eine Nutzung für «postalische Tätigkeiten» als Teil des Service public. Das Gebäude solle daher ganz in diesem Sinne wieder öffentlich werden.

Die «Pöstler*innen» hoffen auf einen konstruktiven Dialog mit der Post, man werde sie nicht so einfach wieder los.

1 Kommentare


Körner Fritz

28. Juni 2023  —  17:17 Uhr

Wenn diese Besetzer nur einmal einsehen würden, dass sie mit ihren Aktionen gar nichts erreichen, sondern einen grossen Teil der Bevölkerung nur „hässig „ machen.

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