Polizei, Weihnachten und Schirme beim Quartierverein

An der 78. Generalversammlung des Quartiervereins Höngg, kurz QVH, erfuhr man diesen Dienstagabend im Restaurant Am Brühlbach, was sich in Höngg so tut, und erfuhr von Polizist Roman Thür, Kreischef 10, wann man sich an ihn und sein Team wenden kann und soll.

Die Abstimmungen verliefen alle positiv.
Roman Thür, Kreischef 10 der Stadtpolizei Zürich, informierte über die Quartierwache.
Der Vorstand des Quartiervereins Höngg: Christina Gnägi, Andreas Egli, Olivia Mathis, Präsident Alexander Jäger (hinten), Felix Bertschi, Rolf Böni, Jürg Bürkler und Karin Keller. Es fehlt Tiziana Werlen (neu gewählt).
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Meist lockt ein Apéro nach getaner Arbeit, doch an der Generalversammlung des QVH stärkte man sich davor. Munter wurde geplaudert, ernst diskutiert und der eine oder andere flüchtig Bekannte nochmals nach seinem Namen gefragt. Kein Wunder, weiss man bei knapp 100 Leuten, welche man nicht alle regelmässig sieht, auf Anhieb den Namen. «Tja, also ich weiss von einigen schon mehr als den Vor- und Nachnamen, zum Beispiel den Ehe-Jahrestag», schmunzelte ein Besucher. Des Rätsels Lösung: Er hat denselben Jahrestag.

Keine Gnade auf der Werdinsel

Derart gut gelaunt erwartete man mit Spannung das Referat von Roman Thür, FwmbA (Feldweibel mit besonderen Aufgaben) und Kreischef 10 der Quartierwache Höngg. Der 37-Jährige informierte, dass auf der Werdinsel neue Fahrrad-Signalisationen Rechtskraft hätten und nur noch ein Weg gesetzlich befahrbar sei – überall sonst könne gebüsst werden. Zum Spitz der Werdinsel, dem Nudisten-Bereich, sagt er: «Nacktsein und auch Sex in der Öffentlichkeit sind grundsätzlich nicht verboten. Wer sich aber davon gestört und belästigt fühlt, kann gegen den Verursacher Anzeige erstatten. Es geht uns aber stark um den ‚Sexspiel-Wald‘ im unteren Teil der Insel, dort führen wir oft Kontrollen durch, nehmen Personalien auf und haben dieses Jahr während proaktiven, sexuellen Handlungen bereits über 25 Personen ‚aus den Büschen‘ geholt und deshalb Wegweisungen gemäss dem Polizeigesetz ausgesprochen.» Diese Massnahme ist infolge der wiederkehrenden Beschwerden in der Vergangenheit notwendig.
Speziell und erstmalig zur Sommersaison seien vermehrt Doppelpatrouillen der Quartierwache Höngg an Wochenenden an neuralgischen Punkten, speziell im Bereich der Werdinsel, unterwegs, um Präsenz zu markieren und bei Bedarf einzugreifen. «Wir sind neun Leute auf der Quartierwache, am Wochenende, wenn die Wache geschlossen ist, sind Streifenpolizisten mit ‚Limmat 10‘ unterwegs», erläuterte der sympathische Rheintaler, der seit 16 Jahren bei der Stadtpolizei Zürich arbeitet und unter anderem zehn Jahre im Kreis 4 Streife fuhr: «In Höngg ist es glücklicherweise verhältnismässig ruhig.»

Polizeinummer 117 nicht nur für Notrufe

Roman Thür betonte, dass die Rufnummer 117 nicht nur für Notfälle gedacht sei, sondern auch für andere Anliegen, bei denen die Polizei nötig ist – auch wenn man eine Beobachtung melden wolle oder eine dringende Frage habe. «Es sind entsprechend Mitarbeitende unter dieser Nummer vor Ort, Sie blockieren mit ihrem Anruf die Linie somit nicht», beruhigte er eine Dame im Publikum, die dachte, ihr dringliches Anliegen sei kein Fall für die Nummer 117 gewesen. Die Einsatzzentrale der Stadtpolizei Zürich disponiert, setzt die Einsatzmittel ein und wahrt somit einen Überblick über sämtliche Vorkommnisse innerhalb der Stadt Zürich. Eine weitere Publikumsfrage handelte von Velofahrern auf den Trottoirs und Gehwegen Hönggs. «Natürlich ist das Velofahren an diesen Orten verboten, aber wir können nicht überall sein. Treffen wir jedoch einen solchen Fall an, wird gebüsst», stellte Roman Thür klar. Nach seinem Referat hatte man das sichere Gefühl, dass die Quartierwache Höngg jederzeit die richtige Anlaufstelle für Fragen ist und man sich dort um die Quartierbewohner kümmert. Dementsprechend gross war der Applaus, den Roman Thür erhielt.

Änderungen im Vorstand und viele Abstimmungen

Alexander Jäger, QVH-Präsident, führte durch die Generalversammlung und unterliess es nicht, Werbung für die neuen QVH-Schirme zu machen: «Wir haben neu die Farben rot und blau, und alles geht automatisch: Auf und zu, auf und zu, solange, bis es nicht mehr geht», pries er das neue Modell an und erntete damit herzliche Lacher.
Neu in den Vorstand gewählt wurde Tiziana Werlen, vielen Stimmberechtigten bekannt vom Optikfachgeschäft He-Optik. Sie war entschuldigt und konnte ihre Wahl nicht persönlich annehmen. Verabschiedet wurde Heidi Mathys, sie trat nach fünf Jahren im Vorstand zurück.
Liliane Forster und Fredy Haffner stellten den Antrag, dass der QVH-Vorstand «künftig prüft, wie er Mitglieder in die Entscheidungsfindung, welche die übergeordneten Interessen des Quartiers oder Teile davon betreffen, einbezieht und entsprechende Massnahmen zur Vernehmlassung unter den Mitgliedern umsetzt.». Auch dieser Antrag wurde angenommen, wollen die Vereinsmitglieder doch offensichtlich mehr in Entscheidungsfragen miteinbezogen werden – Demokratie in den eigenen Reihen sei gefragt, so Fredy Haffner, der den Antrag als Privatperson und nicht als «Höngger»-Vertreter stellte.

Unterstützung ist gefragt

Ueli Stahel vom OK Wümmetfäscht informierte, dass die Vorbereitungen in vollem Gange seien und der «Vereinsabend» stattfinden werde. «Ein letztes Mal geben wir auch bei den Abendunterhaltungen Gas – unterstützt das Publikum diese aber nicht, so gibt es diese Sparte in Zukunft nicht mehr», stellte er unmissverständlich klar.
Jean Bollier, Präsident der «Interessengemeinschaft Pro Rütihof – contra Ringling», informierte zum Ringling und erhielt grossen Applaus (mehr zum Thema Ringling auf der Frontseite).
Weihnachtlich zu und her ging es bei den Ausführungen von Karin Keller, die zusammen mit Tiziana Werlen den «Adventszauber Höngg» am Donnerstag, 26. November, von 17 bis 21 Uhr, organisiert: «Das wird kein Weihnachtsmarkt, sondern ein nicht kommerzieller Anlass, an dem man gemütlich im Dorfzentrum Glühwein trinken, etwas Feines essen und eine schöne Zeit geniessen kann.» So hat bereits der Männerchor ein Konzert zugesagt, und wer seine private Lokalität oder seinen Garten zur Verfügung stellen möchte, kann dies laut Karin Keller «sehr gerne tun – melden Sie sich bei mir oder Tiziana Werlen.» Zufrieden mit dem Ausgang der Generalversammlung machte man sich danach auf den Heimweg.

Kontakt Adventszauber Höngg
Karin Keller und Tiziana Werlen, E-Mail: adventszauber@zuerich-hoengg.ch, Telefon Tiziana Werlen: 044 341 22 75. Weitere Infos zum Quartierverein Höngg: www.zuerich-hoengg.ch.

 

 

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