Pflegemassnahmen entlang des Limmatufers

Die Uferpflege an der Limmat gab in den vergangenen Jahren immer wieder zu reden. Nun stehen wieder Pflegemassnahmen an, diesmal haben sich das ewz und Grün Stadt Zürich vorzeitig mit NVV und QV Höngg abgesprochen.

Unter anderem sind rechts der Limmat, zwischen Hardeggsteig und Wasserkraftwerk Höngg, Pflegemassnahmen nötig.
Die Initiative möchte die Ufer von Limmat und Zürichsee vor der Bebauung mit Hochhäusern schützen. (Foto: Archiv Höngger)
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Das Gebiet um die Werdinsel und Limmat ist ein wichtiges Naherholungsgebiet in Zürich und wird vielfältig genutzt. Um die ökologische Qualität des Gebietes, die Sicherheit der Badenden und Erholungssuchenden sowie die betrieblichen Anforderungen des Wasserkraftwerks Höngg weiterhin sicherzustellen, sind verschiedene Uferpflegemassnahmen nötig.
Ab dem 18. Februar werden rechtsufrig, entlang vom Kraftwerkskanal vom Wasserkraftwerk Höngg bis zum Hardeggsteg, und am linken Ufer der Limmat, vom Hardegg- bis Hardturmsteg, verschiedene Baumpflege- und Naturförderungsmassnahmen vorgenommen. Um das Wachstum von wertvollen, einheimischen Gehölzen wie Ulme, Feld-, Berg- und Spitzahorn, Traubenkirschen, Linde sowie Weichhölzer (Weiden) und Sträucher zu fördern, werden einige Robinien sowie Neophyten entfernt. Aus Sicherheitsgründen werden ein paar bereits abgestorbene Bäume gefällt und wenn möglich die Stämme als Habitatbäume stehengelassen, die Insekten, Vögeln und anderen Tieren als Lebensraum dienen. Ebenfalls müssen einige vom Eschentriebsterben (Pilzbefall) betroffene Eschen entfernt werden. Die Arbeiten werden rund eine Woche dauern und finden vor der Brutzeit der Vögel statt. Für die Arbeiten muss der Fischerweg zwischen Hardegg- bis Hardturmsteg für zirka zwei Tage für alle Benutzer*innen gesperrt werden.

Mit NVV und QV Höngg abgesprochen

Im letzten Herbst hatten ewz und Grün Stadt Zürich den Natur- und Vogelschutzverein (NVV) und den Quartierverein Höngg als Direktbetroffene und Interessenträger zu einer Begehung eingeladen, ihnen die geplanten Massnahmen aufgezeigt und diese mit ihnen besprochen. «Wir werden das auch weiterhin so handhaben», sagt die Presseverantwortliche der ewz, Marie Oswald. Es sei geplant, dass in den nächsten drei bis sechs Jahren etappenweise etwas stärkere Pflegeeingriffe vorgenommen werden. Danach werde sich ein Drei-Jahres-Pflegezyklus, mit jeweils kleineren Pflegeeingriffen einstellen.
Benjamin Kämpfen vom NVV bestätigt auf Anfrage, dass die Pflegemassnahmen nötig seien, unter anderem weil zu lange nichts gemacht wurde. «Neben Sicherheitsüberlegungen sprechen auch ökologische Gründe für einen Eingriff. Aktuell sind die Gehölze gleichförmig, aufgeschossen und gleichaltrig ohne Strukturen. Mit der richtigen Pflege kann ein arten- und strukturreiches Gehölz entstehen». Wichtig sei allerdings, dass die Pflege danach aufrechterhalten wird. Dabei sei es besser, etwas häufiger, dafür weniger stark einzugreifen.
Um die entstehenden Lücken zu schliessen und die Artenvielfalt zu fördern, hat der NVV Höngg beim «naturemade star-Fonds» von ewz ein Projekt für die Förderung von Weichhölzern und ökologisch wertvolle Heckenlandschaften am Oberwasserkanal eingereicht. Das Lenkungsgremium hat diesem Antrag am 11. Januar zugestimmt, das Projekt wird nun gemeinsam mit ewz umgesetzt. Ab März werden wieder Gehölze gepflanzt, unter anderem Weiden, welche jetzt fast vollständig fehlen. Diese Weichhölzer sind typisch für die Flusslandschaft und dienen auch dem Biber als Nahrung. Daneben werden Kleinstrukturen angelegt und Nisthilfen für Fledermäuse montiert. «Wir werden die Entwicklung der Gehölze im Rahmen unseres Projekts verfolgen und uns mit den Verantwortlichen bei ewz und Grün Stadt Zürich austauschen. Wir bringen unser Fachwissen gerne ein, wenn das gewünscht wird», sagt Kämpfen. 

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