Pflegefamilien gesucht

Zwei minderjährige Flüchtlinge suchen eine Pflegefamilie. Die Jungen sind in Höngg integriert und möchten im Quartier bleiben. Ein Aufruf.

Die Zürcher Fachorganisation AOZ betreibt im Auftrag des Sozialamts des Kanton Zürich sogenannte MNA-Aussenstellen, in denen unbegleitete, minderjährige Asylsuchende (MNA) stationär betreut untergebracht werden. Eine der Aussenstellen befand sich in Höngg, maximal 14 Jugendliche konnten dort wohnen. Im Zusammenhang mit dem seit 2017 laufenden Abbau von Unterbringungs- und Betreuungsstrukturen für MNAs wurde sie per Ende Dezember geschlossen. Einerseits habe die Anzahl alleine reisender, minderjähriger Asylsuchender abgenommen, andererseits seien viele der 2015 in grosser Zahl eingetroffener Jugendlicher mittlerweile volljährig geworden, schreibt Abteilungsleiter Thomas Schmutz von der AOZ auf Anfrage. Die letzten vier Bewohner verliessen am 10. und 11. Dezember das Haus. Sie wurden in die MNA-Aussenstelle Leimbach, in eine sozialpädagogische Wohngruppe der Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime und in eine betreute Jugendwohngruppe des Sozialdepartements der Stadt Zürich umplatziert.
Kurz vor der Schliessung erreichte den «Höngger» eine Nachricht einer Gruppe von Höngger*innen, die sich für den Verbleib zweier Knaben in Höngg einsetzen wollte, deren Namen aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes hier nicht erwähnt werden dürfen. Die 13 und 14 Jahre alten Jungen leben seit ihrer Flucht vor einem, beziehungsweise vier Jahren, ohne ihre Eltern in einem «fremden» Land. Sie sind im Quartier gut integriert, spielen im SVH Fussball und gehen im Lachenzelg zur Schule. Geplant ist im Moment, dass sie weiterhin in Höngg zur Schule gehen und im SVH Fussball spielen. Die beiden Jugendlichen fühlen sich sehr wohl in der Schweiz und sind froh, hier sein zu dürfen, sie würden sich aber auch sehr freuen, weiterhin hier im Quartier zu wohnen. Gemäss Auskunft des Amts für Jugend- und Berufsberatung Zürich, Zentralstelle MNA, sind für einen der beiden Jungen bereits Abklärungen mit einer Familie am Laufen, weitere interessierte Stadtzürcher Familien können sich dennoch konkret für eine Aufnahme der Jungen melden. Die Fachstelle Pflegekinder ist über das Erscheinen dieses Artikels informiert und steht im engen Kontakt mit der Zentralstelle MNA. Die Fachstelle Pflegekinder betont auch, dass sie immer Pflegefamilien sucht und froh ist um engagierte Personen in der Stadt Zürich, die sich für die Aufnahme eines Pflegekindes interessieren.

Wer sich vorstellen kann, einen der Jugendlichen bei sich aufzunehmen, melde sich bitte bei der Fachstelle Pflegekinder, 044 412 77 40. Bitte nur seriöse Angebote. Pflegefamilien werden finanziell unterstützt (Miete, Kleider, Essen).

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