Offene Türen am Hönggerberg

Zum diesjährigen Frühlingsfest hiess der Freie Chindsgi Hönggerberg Gross & Klein willkommen. Eine bunt gemischte Gästeschar folgte der Einladung und brachte die Sonne mit.

Grossbaustelle vor dem ehemaligen Bauernhaus.
Eine Attraktion am Fest: das Schmink- und Nagelstudio.
Wiedersehen und Kennenlernen bei der offenen Scheune.
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Frisch und klar liegt der Tau auf den Grashalmen an diesem Samstagmorgen. Ein herber Duft liegt in der Luft, der Landwirt von nebenan hat wieder gedüngt. Ein Hund bellt in der Ferne. Das alte Bauernhaus am Lebristweg erwacht zum Leben. Für die vierzehn Kinder, ihre Eltern und das pädagogische Team des Freien Chindsgi Hönggerberg ist heute ein ganz besonderer Tag: Der private, von der Stadt Zürich anerkannte Kindergarten erwartet Grosseltern, Freunde, Ehemalige und interessierte junge Familien auf ihrem Anwesen. An der kleinen, aber feinen Bar gibt die Musik den Takt. Die Seilbahn ist gespannt und die Siebdruckstation steht in den Startlöchern. Doch werden die Gäste auch alle kommen? Bei diesem Aprilwetter im Mai? Die Zweifel sind schnell verflogen, denn das Gelände füllt sich rasch und stetig. Und ein Ohrenschmaus ist zu hören: Von Japanisch über Polnisch bis Schweizerdeutsch wird alles gesprochen.

Wenn es um die Fantasie geht, verstehen alle die gleiche Sprache. In der alten Scheune folgen eine grosse Schar Kinder aufmerksam den Bildergeschichten der Leiterinnen. Gemeinsam mit ihnen basteln die kleinen Gäste anschliessend mit Schere und Leim eine Wundertüte aus Papier. Materialwahl und Gestaltungsideen werden rege diskutiert. Könnte dies der Anfang einer wunderbaren Freundschaft sein? Ein ehemaliger Chindsgi-Vater zeichnet dazu ein schönes Bild: «Unsere Tochter wollte sich das Fest nicht entgehen lassen. Der Chindsgi ist immer noch ein wichtiger Bezugsort, sowohl im Kopf als auch im Herzen.» Maximal drei Jahre können Kinder sich ihren Bedürfnissen gemäss an diesem Ort entwickeln. Freies Spielen, naturbezogenes Lernen und eine familiäre Atmosphäre ermöglichen dies. Was nicht heisst, dass Batman und Hello Kitty vor den Toren bleiben müssen. Im Gegenteil, die Kinderschminke stellt sich als eines der grossen Attraktionen des Tages heraus. Schlange stehen muss auch, wer ein Glacé vom kleinen bunten Wagen ergattern will.

Und weil zum kühlen Genuss auch Sonne dazugehört, blinzelte sie am späteren Nachmittag hinter den Wolken hervor. Das war der Moment für die Ewigkeit. So sahen es auch die glücklichen Kinderäuglein, bevor sie müde zufielen. Jetzt endlich konnte der Chindsgi-Fuchs dem Hasen gute Nacht sagen.

Eingesandt von Christopher Shenton

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